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Osterfeuer in Rekum Ordnungsamt kontra Ortswehr

Die Farger Feuerwehr sagt, beim Osterfeuer in Rekum alles so wie immer gemacht zu haben. Fürs Ordnungsamt war es jedoch zu groß – und das hat jetzt womöglich Folgen für den Chef der ehrenamtlichen Helfer.
02.04.2024, 17:57 Uhr
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Ordnungsamt kontra Ortswehr
Von Christian Weth

Die Farger Feuerwehr meint, alles so gemacht zu haben wie immer. Und wie es die Vorschriften verlangen. Trotzdem musste ihr Chef am Sonnabend ein Kommando geben, das er noch nie gegeben hat: das Osterfeuer in Rekum, das die ehrenamtlichen Einsatzkräfte angemeldet und vorbereitet haben, vorzeitig zu löschen. Weil der Holzhaufen größer gewesen sein soll, als erlaubt. Sagt das Ordnungsamt. Jetzt droht dem Wehrführer ein Strafverfahren.

Fünf Kubikmeter – so groß darf der Haufen aus Büschen, Stämmen und Ästen sein, der bei einem Osterfeuer wie dem auf dem Platz in Rekum in Brand gesteckt werden darf. So wollen es die Vorgaben der Behörde. Die Farger Feuerwehrleute kennen sie. Seit mehreren Jahrzehnten organisieren sie die traditionelle Veranstaltung im Ortsteil. Und kein einziges Mal gab es ihnen zufolge vom Ordnungsamt etwas zu beanstanden. Bis jetzt. Dabei, sagen die Brandbekämpfer, war der Holzhaufen in diesem Jahr sogar kleiner als in anderen Jahren.

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Nach ihren Worten war das aber schon das Einzige, was anders war als sonst. Mit Ausnahme des abrupten Endes, versteht sich. Der Platz an der Lagerstraße unweit des Bunker Valentins war schon immer Osterfeuerplatz. Er wird von einem Landwirt bereitgestellt. Alles – die Abstände zu Büschen, zu Besuchern, zum Imbiss- und Getränkestand – sind nach Angaben der ehrenamtlichen Helfer kontrolliert worden. Genauso wie das Aufschichten des Haufens und das Umschichten am Veranstaltungstag zum Schutz für Tiere, die sich in ihm verkrochen haben könnten.

Nach ihren Worten ist es immer so, dass ein Osterfeuer an den Rändern auseinanderfällt, wenn das Holz brennt. Sie wissen deshalb nicht, wie die Männer vom Ordnungsamt, die etwa eine Stunde nach dem Anstecken vorfuhren, zu dem Schluss kommen konnten, der Haufen sei zu groß. Messen konnten sie es ja schlecht. Die Feuerwehrleute machten trotzdem, was einer der Kontrolleure von ihnen verlangte: Das Feuer eben sofort zu löschen und die Leute – etwa 250 Anwohner waren auf den Platz an der Lagerstraße gekommen – nach Hause zu schicken.

Auf einen Kompromiss, meinen die Brandbekämpfer, etwa nur einen Teil des Feuers kontrolliert ausgehen zu lassen, wollten sich die Behördenvertreter nicht einlassen. Dabei waren nach Rechnung der Farger Helfer genügend Feuerwehrleute vor Ort, die dafür hätten sorgen können. Sie sprechen von vier Löschfahrzeugen und von 50 Einsatzkräften, die da waren. Und davon, nicht zu wissen, was mit einem Osterfeuer im nächsten Jahr ist. Das wollen sie davon abhängig machen, ob das Ordnungsamt tatsächlich Strafanzeige gegen ihren Chef stellt. So wie es einer der Kontrolleure angekündigt hat.

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