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Millionenprojekt in Blumenthal Sanierungsplan fürs Stadtteilzentrum

Die Fraktionen des Blumenthaler Beirats sind dabei, ein Konzeptpapier für die Sanierung des Stadtteilzentrums vorzubereiten – auch deshalb, um weitere Leerstände zu verhindern.
27.01.2022, 18:00 Uhr
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Sanierungsplan fürs Stadtteilzentrum
Von Christian Weth

Was wird aus der Schule an der Lüder-Clüver-Straße, wenn die Klassen auf den Bildungscampus umgezogen sind? Und wer soll das Revier am Heidbleek nutzen, nachdem die Polizei den Standort verlassen hat? Antworten wollen jetzt die Blumenthaler Fraktionen nicht bloß finden, sondern auch zusammentragen – in einem Konzeptpapier, das später den Behörden als Arbeitsauftrag vorgelegt werden soll, wenn es um die Sanierung des Zentrums geht. Und das möglichst verhindert, was im Stadtteil immer wieder vorgekommen ist: dass Gebäude über Jahrzehnte leer stehen.

Ideen, was aus diesem Komplex oder jenem Grundstück werden könnte, haben die Stadtteilpolitiker immer wieder mal geäußert. Nur sind diese Ideen bisher noch nicht gesammelt worden. Das soll sich in der nächsten Woche ändern. Dann tagt der Zentrumsausschuss. Er soll den Fraktionen quasi schon jetzt Argumente für eine Diskussion liefern, die noch kommt: In diesem Jahr will die Stadt damit beginnen, einen Plan zu entwickeln, wie der Blumenthaler Kern in einem Sanierungsprogramm vorangebracht werden kann. So ist es zumindest im Herbst von Stadtplanern angekündigt worden.

Dass Parteien und Ortsamt nun Tempo machen wollen, kommt nicht von ungefähr. In vorangegangenen Debatten haben Stadtteilpolitik und -verwaltung bereits häufiger erklärt, dass sie nicht warten wollen, bis irgendwann Vorschläge von den Ressorts kommen, was werden soll. Und in der Zwischenzeit nichts passiert. Wie etwa beim Alten Rathaus, bei dem Jahre nach dem Umzug des Ortsamtes immer noch nicht feststeht, wie das historische Gebäude eigentlich dauerhaft genutzt werden könnte. Oder von wem. Diesmal, so der Plan, soll es bereits Vorschläge geben, bevor ein Leerstand entsteht.

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Und nach Möglichkeit schon vorher geprüft sein, ob sich die Vorschläge überhaupt umsetzen lassen. Auch deshalb soll es jetzt schnell gehen. Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich geht davon aus, dass die ersten Konferenzen mit den Ressorts in den nächsten Monaten starten. Und dass es dann auch um Geld für Machbarkeitsstudien geht. Wie viel es kosten wird, das Zentrum voranzubringen, ist unklar. Fest steht bislang nur, dass dreistellige Millionenbeträge für ein Sanierungsgebiet nicht unüblich sind. Im Frühjahr will der Senat endgültig sagen, ob der Stadtteilkern eines wird. So wie es die Behörde empfohlen hat.

Bis dahin wollen die Beiratsparteien sowohl Details geklärt haben als auch Allgemeines. Zum Beispiel, welcher ihrer Vorschläge für eine spätere Nutzung der Schule an der Lüder-Clüver-Straße der beste ist: ein Komplex für Firmen und Freiberufler, ein Wohnquartier, ein Gesundheitszentrum. Zum Beispiel, was bei der Sanierung aus stadtplanerischer Sicht unbedingt bedacht werden muss. Zum Beispiel, welche Angebote im Zentrum fehlen und wie sich die Wohnsituation in den Mietshäusern an der George-Albrecht-Straße verbessern lässt und damit die Lage für den Stadtteilkern insgesamt.

Manche Fraktionen haben inzwischen damit begonnen, auf einer Liste ihre Antworten einzutragen. Das Papier, das im Zentrumsausschuss ergänzt werden soll, kommt momentan auf 41 Punkte und Unterpunkte. Es geht um ein neues Verkehrskonzept. Um den Umbau der Mühlenstraße zur Fußgängerzone. Um die Hafenspitze, die attraktiver werden soll. Um mehr Ärzte und weniger Wettbüros. Um Räume für die Volkshochschule und eine Jugendjobagentur. Und darum, Einfluss auf Hauseigentümer zu nehmen, die sich nicht kümmern – ein Thema, das in der Auflistung öfter auftaucht als viele andere Themen.

Info

Der Zentrumsausschuss kommt am Donnerstag, 3. Februar, zusammen. Die Fraktionsvertreter tagen ab 18 Uhr. Ihre Sitzung ist eine Onlinesitzung. Die Zugangsdaten zur Videokonferenz gibt es unter www.ortsamt-blumenthal.bremen.de.

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