Drei Referenten, zwei Behörden, ein Thema: Wie soll der Platz des TSV Farge-Rekum am Ende aussehen, wenn ein Teil des Geländes zur Baustelle für eine neue Grundschule wird? Antworten haben jetzt sowohl Planer der Sportbehörde als auch der städtischen Grundstücksverwaltung im Blumenthaler Beirat gegeben. Zufrieden mit ihnen waren allerdings nicht alle Fraktionen. Dabei gehört das Großprojekt aus Sicht der Entwickler zu denen, die kaum besser hätten laufen können.
Monika Duncan und Holger Franz sagen es immer wieder. So schnell, meinen die Mitarbeiterin des Sportamtes und der Mitarbeiter von Immobilien Bremen, ist schon lange kein Vorhaben mehr geplant worden. In vier Monaten von den ersten Verhandlungen bis zum ersten Entwurf – für die beiden Referenten ist das so etwas wie eine Rekordzeit. Dass es zügiger ging als bei anderen Projekten, begründen beide nicht zuletzt damit, dass die Entscheider des Vereins immer gesprächsbereit waren. Und auch kompromissbereit.
Der TSV bekommt nämlich nicht, was er ursprünglich wollte: zwei große Fußballfelder, der eine Platz mit Natur-, der andere mit Kunstrasen und Flutlichtanlage. Jetzt sind ein großes und ein kleines Spielfeld vorgesehen, beide mit Kunstrasen, beide mit Flutlicht. Ingenieur Franz sagt, dass die Sportler somit zu jeder Jahreszeit draußen spielen können. Und dass es genau das ist, was sie wollten. Katja Beyer bestätigt das. Die stellvertretende Vereinschefin kann nach eigenem Bekunden den Baustart kaum erwarten.
Dass sich ihr Gelände verändern wird, wissen die Sportler seit Längerem. Mehrere Standorte für eine Grundschule sind geprüft und verworfen worden. Nun soll auf dem sogenannten Schlackeplatz des Vereins gebaut werden. Und weil der Neubau damit Schluss machen soll, dass die alte Schule an zwei Standorten untergebracht ist, wird er größer. Und fällt damit die gesamte Schlackefläche weg, etwa ein halber Hektar. Unterm Strich kommt das Areal zwischen der Straße Unterm Berg, Freizeitheim und Feuerwehr auf drei Hektar.
Es ist nicht das einzige Gelände, das die Sportler nutzen. Weil in Rönnebeck der Vereinsfußball rückläufig ist, wird auch der Platz bei den Sandwehen genutzt. Dort gibt es, was es in Farge-Rekum künftig nicht mehr geben soll: ein Spielfeld mit Naturrasen. So gesehen, meint Planer Franz, haben die Sportler alles, was sie brauchen – nur nicht alles an ein und demselben Ort. Ihm zufolge haben nur wenige Vereinssportler in der Stadt so viele Möglichkeiten wie die im nördlichsten Ortsteil Bremens.
Er und Sportamtsmitarbeiterin Duncan gehen davon aus, dass noch in diesem Jahr auf den Vorentwurf für die neue Anlage an der Rekumer Straße der endgültige Entwurf folgt. Und dass im nächsten Jahr der Umbau des Platzes beginnt. Ein Datum, an dem alles fertig sein soll, nennen sie nicht. Genauso wenig wie einen Betrag, den das Projekt voraussichtlich kosten wird. Es gibt mehrere Politiker, die das kritisieren. Zum Beispiel Holger Jahn von der CDU. Er glaubt, dass sich am Ende sowieso alles verzögern wird.
Dass noch offen ist, wie lange die Arbeiten dauern und wie viel sie kosten werden, findet Gernot Happel dagegen alles anderes als verwunderlich. Der zweite Referent von Immobilien Bremen sagt, dass es zu einer Detailplanung gehört, Bauzeit und Bausumme zu ermitteln – und dass diese Detailplanung erst jetzt beginnt. Happel rechnet damit, dass bis zum Spätsommer die meisten Einzelheiten des Vorhabens geklärt sein werden. Und dann auch feststeht, wie es mit dem zweiten Großprojekt auf dem Gelände weitergeht: dem Bau der Grundschule.