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Anlaufstelle im Bremer Norden Die Impf-Bilanz

Lange Schlangen von Wartenden gibt es zwar nicht mehr, groß ist der Andrang bei der Nordbremer Impfstelle trotzdem. Seit Oktober gibt es sie. Jetzt liegt eine erste Bilanz vor.
02.01.2022, 18:00 Uhr
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Die Impf-Bilanz
Von Christian Weth

Anfangs standen die Leute vor der Tür in langen Schlangen, mittlerweile bekommt nur noch einen Corona-Schutz, wer auch einen Termin hat. Groß ist der Andrang bei der Nordbremer Impfstelle trotzdem. Wenn auch nicht mehr so groß wie noch vor Wochen. Chefkoordinatorin Nadine Göhs hat es ausrechnen lassen. Das Vegesacker Team impfte innerhalb von rund zwei Monaten 13.497 Menschen gegen Corona. Macht im Schnitt 220 Impfungen am Tag. Für Göhs ist das ein guter Wert – und nicht der einzige, der ihr Hoffnung macht.

Dass die meisten Impfungen mittlerweile sogenannte Auffrischungsimpfungen sind, hat die Leitungskraft des Arbeiter-Samariter-Bundes kaum überrascht. Dafür aber, dass neben den Booster-Zahlen – sie kommen auf 75 Prozent – auch die der Erstimpfungen allmählich wieder zulegen. Ihr Anteil liegt im Bremer Norden bei nahezu 14 Prozent. Göhs sagt, dass sie in allen Anlaufstellen zusammengerechnet inzwischen ein Viertel aller Impfungen ausmachen. Und dass die Angst vor den Virus-Mutationen mit ausschlaggebend dafür ist, dass aus manchen Impf-Skeptikern nun Geimpfte werden.

Göhs schließt nicht aus, dass Bremen in den nächsten Wochen bei der Impfquote sogar über die 100-Prozent-Marke kommen wird. Die Chefkoordinatorin erklärt das damit, dass in den Impfstellen auch Menschen aus dem Umland vor Corona geschützt werden, die in der Stadt arbeiten und über den Betriebsarzt einen Termin bekommen haben. Und immer noch bekommen. Göhs weiß das, weil sie nicht nur für die Vegesacker Anlaufstelle mitverantwortlich ist, sondern auch für die neu eröffneten Impfzentren am Brill und am Wall in der Innenstadt. Beide sind in diesem Monat eröffnet worden.

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Und mit ein Grund dafür, dass die Vegesacker Zahlen nicht mehr so hoch sind, wie sie mal waren. Göhs hatte es einen Monat nach Eröffnung der Nordbremer Impfstelle grob überschlagen: Im November war sie auf dreimal so viele Menschen am Tag gekommen, die sich in Vegesack vor dem Coronavirus schützen lassen wollten, als noch im Oktober. In der Hochphase kam sie sogar auf etwa 400 Frauen und Männer täglich – und das Team damit fast an seine Kapazitäts- und Leistungsgrenze. Die Impfstelle an der Kirchheide ist für 460 Impfungen ausgelegt und damit eine der größten im Stadtgebiet.

Momentan melden sich am Empfang der Anlaufstelle ungefähr 300 Menschen am Tag. Wartelisten gibt es zwar noch, aber die werden immer kürzer. Waren im November freie Termine erst nach Wochen zu haben, sind sie es jetzt innerhalb von Tagen. Göhs rechnet in den nächsten Wochen wieder mit steigenden Anmeldezahlen, nachdem sie über die Weihnachtsfeiertage und Silvester gesunken sind. Und damit, dass die Vegesacker Impfstelle deutlich länger bleiben wird als das Impfzentrum in der Strandlust. Das war für zweieinhalb Monate eingerichtet worden und auf 28.000 Impfungen gekommen.

Nach dem Zeitplan von Lukas Fuhrmann soll im März entschieden werden, ob die Anlaufstelle an der Kirchheide weiterhin gebraucht wird oder geschlossen werden kann. Dann, sagt der Sprecher von Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke), wird Bilanz gezogen. Göhs kann es nicht mit letzter Gewissheit sagen, glaubt aber, dass es die Vegesacker Impfstelle weit über das Frühjahr hinaus geben wird – wahrscheinlich so lange, bis Impfstoffe entwickelt sind, deren Wirkung nicht wie bei den jetzigen nach einigen Monaten wieder aufgefrischt werden muss, sondern erst nach Jahren oder gar Jahrzehnten.

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