Angekündigt waren die Projekte schon länger, jetzt haben Planer den Blumenthaler Beiratsfraktionen vorgestellt, wie sie werden sollen. Beide Vorhaben sind Bildungsvorhaben. Bei dem einen geht es um den Neubau einer Kita im Dillener Quartier, bei dem anderen um den Anbau für eine größere Mensaküche der Oberschule In den Sandwehen. Wie Tagesstätte und Gebäudeerweiterung im Entwurf aussehen, wann sie gebaut und wann eröffnet werden – die Großprojekte im Überblick.
Kitaneubau: Bisher gab es Pläne vom Dillener Quartier, auf denen war die künftige Kindertagesstätte bloß ein Viereck, das man von oben sah. Seit Dienstag wissen die Blumenthaler Parteien, wie der Neubau auch von allen Seiten aussehen wird. Jens Crome und Christian Buck haben es ihnen gezeigt. Der Planer von M-Projekt und der Architekt der Gruppe GME präsentieren an diesem Abend erstmals Ansichten von außen, Grundrisse und Lagepläne. Es ist nicht das erste Mal, dass beide Unternehmen zusammenarbeiten. Und es ist nicht das einzige Gebäude, dass GME im Dillener Quartier plant. Auch die Grundschule, die neben der Kita entstehen soll, ist von den Bremer Architekten.
Darum ähneln sie sich auch. Nicht nur, was ihre Form angeht, sondern auch ihre Fassadengestaltung. Beide Gebäude sind Klinkergebäude. Beide haben ein Flachdach, das begrünt und mit Fotovoltaik ausgestattet wird. Und beide sind mehrgeschossig. Die Kita zählt zu den größeren Kindertagesstätten in Blumenthal. Nach Cromes und Bucks Zahlen wird sie auf sechs Gruppen kommen. Die Räume, in denen die Kinder betreut werden, sind so angeordnet, dass sie einen Zugang nach draußen haben: entweder direkt zum Außengelände oder – im Obergeschoss – auf eine Art Balkongang, der über eine Treppe zur unteren Grünfläche führt. 2500 Quadratmeter misst das Grundstück.
Dass der Außenbereich der Kita unmittelbar an den Außenbereich der Grundschule grenzt, ist kein Zufall. Die Planer wollen die Fläche zu einer Art Campus machen. Beide Grundstücke sind zwar durch einen Zaun getrennt, können aber durch eine Pforte von beiden Seiten betreten werden. Architekt Buck meint, dass auf diese Weise die Kitakinder schon mal sehen können, wo sie später als Grundschüler unterrichtet werden. Die Schule soll 2027 fertig werden, die Tagesstätte zwei Jahre früher. Ihr Baustart ist für übernächsten Monat vorgesehen. Wie viel sie kosten wird, sagt Projektleiter Crome nicht. Ihm zufolge soll die Kita von der Hans-Wendt-Stiftung übernommen werden.
Küchenanbau: Zur Oberschule In den Sandwehen gehen inzwischen so viele Schüler, dass in der Mensa in drei Etappen gegessen werden muss – und einige von ihnen früher aus dem Unterricht müssen, damit für alle ausreichend Zeit zum Essen ist. So sagt das Schulleiter Stephan Wegner. Und auch, dass es bisher keine andere Lösung gab. Nun gibt es eine, wenn auch nicht sofort. Holger Franz von Immobilien Bremen und Christian Lübke von der Architektengruppe Rosengart und Partner haben sie am Dienstag präsentiert. Inklusive einer Rechnung, wie viele Essen bisher in der Mensa über den Tresen gehen und wie viele es nach dem Umbau der Schulküche sein werden.
Zurzeit schafft das Team rund 300 Mahlzeiten pro Tag, künftig soll es bis zu 450 schaffen. Dafür soll alles anders und alles größer werden. Lübke sagt, dass die hintere Mensa-Wand weg- und dahinter ein neuer Gebäudekomplex herkommt. Der Architekt zeigt auf Grundrisspläne, wo welche Räume entstehen werden: hier die neuen Kochzeilen, dort die Kühlzellen fürs Obst und Gemüse, hier die Anlieferungszone mit Rampe, dort das Büro und der Produktionstrakt. Auf dem Entwurf ist ein Neubau zu sehen, der ähnlich groß ist wie die eigentliche Mensa mit ihren Tischen und Stühlen. Ihr Platzangebot für 150 Schüler soll so bleiben, wie er jetzt ist. Nur der Takt der Essenausgabe wird erhöht.
Ab 2026 soll es so weit sein. Davon gehen jedenfalls Franz und Lübke aus. Nach ihrem Zeitplan werden die Bauarbeiten im Herbst dieses Jahres beginnen. Für sechs Monate wird der Küchenbetrieb wegen der Handwerker voraussichtlich eingestellt werden müssen. In dieser Zeit soll ein Caterer übernehmen, was sonst das Küchenteam macht. Schulleiter Wegner sagt, mittlerweile auf der Suche nach einem Anbieter zu sein – und nach Sponsoren, die den vorübergehenden Behelfsservice finanziell unterstützen. Die Kosten für den Küchenumbau übernimmt die Stadt. 1,9 Millionen Euro sind für ihn veranschlagt. Franz sagt, dass der Großteil davon in Technik und Ausstattung investiert wird.

Das Konzept für die Küchenerweiterung: Der vordere Komplex kommt zur Oberschule In den Sandwehen dazu.