In diesem Herbst, so hieß es im Vorjahr, sollte alles fertig sein. Doch der Umbau des Sportplatzes der Farger und Rekumer Sportler hat noch nicht einmal begonnen – und wird auch so schnell nicht beginnen. Die städtische Grundstücksverwaltung, die das Millionenprojekt plant, hat den Baustart verschoben. Jetzt soll es im nächsten Frühjahr losgehen. Diesmal wirklich.
Dass es nicht so schnell klappt wie ursprünglich geplant, wissen Vereinsspitze und Ortsamtsleitung längst. Holger Franz hat es ihnen mitgeteilt. Der Planer von Immobilien Bremen sagt, dass die Baugenehmigung am Ende länger gedauert hat, weil neue Auflagen dazugekommen sind. Nach seiner Rechnung hat sich das Vorhaben deshalb unterm Strich um vier bis fünf Monate verzögert. Und ist es inzwischen zu spät, die neuen Plätze für die Mannschaften in den beiden nördlichsten Ortsteilen noch in diesem Jahr herzurichten.
Sie sollen nämlich nicht irgendeinen Rasen bekommen, sondern Kunstrasen. Und den, meint der Ingenieur, beginnt man am besten im Frühjahr zu verlegen, damit er im Oktober bespielbar ist. Nur das ist jetzt eben nicht mehr zu schaffen. Jedenfalls nicht 2023. Das hat Franz auch den Sportlern und der Stadtteilverwaltung erklärt. Und auch, dass das Vorhaben trotz der Verzögerung immer noch ein vergleichsweise schnelles Vorhaben ist. Den Auftrag für den Sportplatzumbau bekam die Immobilienverwaltung im Vorjahr.
Seitdem haben Planer immer wieder zusammengesessen und werden jetzt noch öfter zusammensitzen. Die bisherigen Auflagen für das Projekt sind mittlerweile erweitert worden. Es geht um archäologische Belange, Boden- und Baumschutz. Franz spricht von einem neuen Gutachten, das in Auftrag gegeben wurde. Von einem neuen Entwässerungsplan für das Gelände an der Farger Straße. Und von einem Konzept, nach dem kein einziger Baum rund um die Sportanlage gefällt werden muss, um Platz für die neuen Spielfelder zu schaffen.
Zwei wollte der Verein, jetzt bekommt er quasi anderthalb: einen großen Platz und einen kleinen. Dafür sind beide wegen des Kunstrasens ganzjährig bespielbar. Dass die Sportler, die bisher auf zwei ganze Spielfelder gekommen sind, zusammenrücken müssen, wissen sie seit Jahren. Sie kriegen, wenn man so will, einen neuen Nachbarn. Ein Teil der drei Hektar großen Fläche, die der TSV Farge-Rekum bisher allein nutzt, wird zu einer Baustelle, wenn die Arbeiten für den Verein abgeschlossen sind: Der Sportstandort wird auch Bildungsstandort.
Lange ist überlegt worden, wo eine neue Farger Grundschule als Ersatz für die alte gebaut werden könnte. Mehrere Möglichkeiten wurden geprüft und wieder verworfen. Nun soll sie auf dem sogenannten Schlackeplatz des Vereins entstehen. Und weil der Neubau damit Schluss machen soll, dass die Schüler wie bisher in einem Hauptgebäude und einer Dependance untergebracht sind, wird er größer. Und fällt damit die gesamte Schlackefläche weg, die etwa einen halben Hektar groß ist. Nach den Plänen der Bildungsbehörde wird die Grundschule dreizügig.

Letzte Kontrolle: Planer Holger Franz auf dem Kunstrasen in Vegesack – im nächsten Jahr soll der TSV Farge-Rekum anderthalb Plätze bekommen.
Dass der Umbau der Sportanlage später beginnt als anfangs gedacht, bedeutet allerdings nicht, dass sich auch der Schulbau verzögert. Franz meint, dass die Arbeiten am Gebäude wie geplant 2025 starten und 2027 abgeschlossen sein sollen. Wie der Neubau aussehen wird, werden ihm zufolge Architekten auf einer der nächsten Sitzungen der Stadtteilpolitiker vorstellen. Und dann voraussichtlich auch sagen können, wie viel die Schule kosten wird. Er jedenfalls kann das nicht. Sein Projekt, sagt der Ingenieur, sei nun mal ausschließlich der Sportplatzumbau.
Im Vorjahr, als er den Beiratsvertretern erstmals skizzierte, wie das Vereinsgelände mal werden soll, war Franz noch am rechnen, welche Summen für alle Arbeiten zu veranschlagen sind. Inzwischen weiß er das. 2,9 Millionen Euro steht am Ende seiner Kalkulation, inklusive LED-Flutlichtmasten und Zaun. Nach seinem Zeitplan soll die Ausschreibung demnächst vorbereitet werden, damit im April die Arbeiten starten können. So der Plan. Franz sagt, alles dafür zu tun, damit er aufgeht.