Der Umweltbetrieb Bremen (UBB) wehrt sich gegen die Vorwürfe aus dem Borgfelder Beirat zum Thema Baumfällungen. Mitglied Gernot Erik Burghardt (FDP) hatte in einem Antrag behauptet, der Borgfelder Beirat sei nicht darüber informiert worden, dass in Borgfeld 34 Bäume gefällt werden sollen.
"Das entspricht nicht den Tatsachen", stellt die Sprecherin des Umweltbetriebs Bremen, Kerstin Doty, in einer E-Mail an die Redaktion der WÜMME-ZEITUNG klar. "Der Umweltbetrieb Bremen informiert jedes Jahr zu Beginn der Baumfällsaison über die anstehen Baumfällungen städtischer Bäume." Dazu habe es am 2. Oktober 2024 eine Online-Veranstaltung gegeben, zu der alle Ortsämter, die Beiräte und die Presse eingeladen wurden. "Auch das Ortsamt Borgfeld hatte eine Einladung erhalten." Eine Liste der bis Frühjahr geplanten Fällungen sei den Eingeladenen im Vorfeld zugeschickt worden.
Gründe für Fällungen einzeln präsentiert
Bei dieser Informationsveranstaltung, so Doty, habe man alle Fällungen städtischer Bäume im Zuständigkeitsbereich des UBB mit den Fällgründen pro Stadtteil einzeln präsentiert. "Offene Fragen können mit unseren Fachleuten besprochen und geklärt werden", sagt Doty. Darüber hinaus verfügten die Ortsämter in Bremen über einen Zugang zum Grünflächeninformationssystem, in dem die Baumfällungen straßengenau eingesehen werden könnten. Warum diese Informationen im Borgfelder Beirat nicht bekannt sind, kann sich Doty nicht erklären.
Unterdessen hat der Borgfelder Beirat per E-Mail über die beiden Anträge von FDP-Politiker Burghardt abgestimmt. Eine Mehrheit aus CDU und Bündnis für Deutschland lehnt es demnach ab, die Fällungen auszusetzen, bis der Beirat zu jedem einzelnen Vorgang Stellung bezogen hat. Grüne, SPD und Burghardt selbst sind dafür – damit aber in der Minderheit.
Dem zweiten FDP-Antrag wurde laut Burghardt "widersprochen". Darin hatte der Anwalt darauf hingewiesen, der Beirat habe laut Bremer Ortsbeirätegesetz ein Recht darauf, sich zu jeder geplanten Fällung zu äußern. Burghardt begründete dies damit, dass Baumfällungen eine örtliche Angelegenheit von öffentlichem Interesse seien, über die der Beirat entscheiden müsse. Burghardt hatte auch mit dem vom Baumbestand geprägten Ortsbild argumentiert und dem Schutz von Umwelt und Natur. Lenke der UBB an dieser Stelle nicht ein, so Burghardt, behalte sich der Beirat vor, die Sache vor Gericht klären zu lassen. Diesem Antrag wollten vor allem die CDU-Vertreter im Beirat nicht folgen, lehnen ihn aber auch nicht ab. Das Thema Baumfällungen soll an diesem Dienstag noch einmal Thema im Beirat sein. Die Sitzung beginnt um 19.30 Uhr in der Schützenhalle, Hamfhofsweg 4.