Lesum. Anwohner des Übergangswohnheims Am Rastplatz haben auf der jüngsten Sitzung des Beirats Burglesum einen Bürgerantrag gestellt, in dem sie die Einhaltung der befristeten Nutzungsdauer von fünf Jahren ohne Verlängerung und den anschließenden Rückbau der Einrichtung fordern. Außerdem beantragten sie, dass bauliche Lärmschutzmaßnahmen umgehend umgesetzt werden. Wie berichtet, hatte es in der Vergangenheit zahlreiche Beschwerden von Nachbarn über Lärm aus dem Übergangswohnheim gegeben. Ein Lärmgutachten hatte schließlich bestätigt, dass die Belastung für die Anwohner tatsächlich erheblich ist.
Der Beirat Burglesum hatte nach der Vorstellung des Gutachtens bereits im Januar einen Beschluss formuliert, in dem er von der Sozialsenatorin in Zusammenarbeit mit der Inneren Mission als Träger des Übergangswohnheims Lösungen „sowohl baulicher Art sowie durch Einwirken auf das Bewohnerverhalten“ erwartete. Die Anwohner haben nun durch ihren Bürgerantrag erneut an ihr Anliegen erinnert. Sie fordern außerdem „eine durchgängige stationäre Phase für die gesamte Nutzungsdauer“. Damit ist die Betreuung der Bewohner gemeint, die durch die Innere Mission auch künftig in den Abendstunden und an den Wochenenden gewährleistet werden soll. Bewohner, die maßgeblich Lärm verursachen, sollen anderweitig untergebracht werden, ist eine weitere Forderung in dem Bürgerantrag.
„Bisher gibt es keinerlei wirksame Maßnahmen, die zu einer nachhaltigen Reduktion des Lärms geführt haben“, schreiben die Nachbarn. Aus ihrer Sicht weist das Übergangswohnheim „eklatante Baumängel bezüglich der Lärmemissionen“ auf. Sie nennen eine offene, zu den Nachbarn ausgerichtete Spielfläche sowie Treppenhäuser und einen Schalltrichter, der den Lärm aufgrund des Baus in einer ehemaligen Sandgrube verstärkt zu den Anwohnern leite. Den Bewohnern des Übergangswohnheims stehen nach Ansicht der Nachbarn außerdem zu wenige Sozialflächen zur Verfügung.
In dem Antrag heißt es weiter: „Wenn ein Bauvorhaben für bis zum 330 Personen (davon derzeit über 120 Kinder) in die direkte Nachbarschaft einer bis dahin ruhigen Nebenstraße geplant wird und dabei keinerlei Maßnahmen zum Schutz der ansässigen Anlieger bedacht werden, kann und muss dies als eklatantes Versäumnis beurteilt werden.“
Einen weiteren Antrag stellte eine Bürgerin im Zusammenhang mit der Ideensammlung für die Nutzung des ehemaligen Ortsamtes. Wie berichtet, hatten das Ortsamt und der Beirat Bürger dazu aufgerufen, Vorschläge für die Zukunft des historischen Gebäudes an der Hindenburgstraße zu machen. Bei einem Bürgerforum wurden die Ideen vorgestellt, die Teilnehmer konnten sie schließlich nach ihrer persönlichen Priorität bewerten. Zu den Vorschlägen gehörten unter anderem die Einrichtung einer Gastronomie und sogenannter Coworking-Spaces, also Büros für Freiberufler, Kreative und Start-ups, sowie eines „Conversationshauses“ für alle Generationen mit der Stadtbibliothek als Ankermieter.
Die Ideengeber der Projekte, die am meisten Zuspruch bekommen haben, sollen die Möglichkeit erhalten, sich und ihre Vorschläge in einer der nächsten öffentlichen Beiratssitzung zu präsentieren und zu erläutern, so der Wunsch im Bürgerantrag. Während die Antragstellerin die drei am besten bewerteten Ideen präsentiert sehen wollte, meldete sich ein weiterer Bürger zu Wort, der dies auf fünf Vorschläge ausweiten möchte.