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Straßenbeleuchtung Laternen werden umweltfreundlich

Für 8,9 Millionen Euro wird Bremens Straßenbeleuchtung auf LED umgerüstet. Das spart Kosten und auch die Insekten haben etwas davon.
03.01.2022, 16:39 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Burg. Von einer ökologischen Straßenbeleuchtung profitieren Klima, Natur, Menschen und die Kassen der Kommunen. Deshalb hat die Stadtgemeinde Bremen die SWB Beleuchtung GmbH beauftragt, weitere 19.100 Straßenlaternen zwischen Farge und Mahndorf umzurüsten, davon rund 4000 in Bremen-Nord. Am Montagmittag erfolgte in Anwesenheit von Umweltsenatorin Maike Schaefer und SWB-Vorstandschef Torsten Köhne der Startschuss vor der Haustür des Seniorenwohnparks an der Lesum in Burg.

In der Hansestadt Bremen bewahren gut 60.000 Straßenlampen die Bürger abends und nachts vor Finsternis. Rund ein Drittel, so Köhne und SWB-Pressesprecher Friedhelm Behrens, seien in der vergangenen Jahren bereits kontinuierlich auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden.  Sie wird mit den drei Versalien LED beschrieben, die für das englische light-emitting-diode stehen und übersetzt Leuchtdiode heißen.

Insektenfreundliches Licht

Pünktlich, wie angekündigt, fanden sich am Montagmittag SWB-Mitarbeiter und  ein mit einer Kanzel ausgerüstetes Spezialfahrzeug in der Straße Am Burgplatz ein, um die erste von insgesamt 19.100 weiteren Straßenlaternen vorzunehmen, die an Straßen, Wegen und in öffentlichen Grünanlagen stehen. Bis Mitte 2023 sollen dann insgesamt 8400 überwiegend mit Natriumdampflampen bestückte Großleuchten und 10.700 mit Kompaktleuchstofflampen ausgestattete Kleinleuchten gegen moderne umweltfreundliche und energiesparende LED-Strahler ausgetauscht worden sein. Laufe alles nach Plan, bestehe die öffentliche Beleuchtung in der Stadtgemeinde Bremen im Sommer 2023 zu zwei Dritteln aus LED-lampen, sagte der SWB-Vorstandsvorsitzende.

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Zusammen mit der Umweltsenatorin präsentierte  er den Leuchtkörper, der kurz darauf in wenigen Minuten gegen die alte Lampe am Mast vor dem  Seniorenheim ausgetauscht wurde. Durch die bis Mitte 2023 vorgesehene Umrüstung, so Maike Schaefer, könnten jedes Jahr rund fünf Millionen Kilowattstunden Strom eingespart werden. Auch, weil die neuen Leuchtdioden zu dimmen seien und spätabends ihre Leistung um die Hälfte verringerten.

Und um vor allem die Insekten zu schützen, strahlen die neuen Lampen mit Hilfe einer seitlichen Abschirmung ihr Licht nur nach unten aus.  In Deutschland sterben nach Feststellung der Naturschutzbundes (Nabu) übrigens jedes Jahr Milliarden von Insekten an Straßenlaternen mit grellem und nach oben gerichtetem Licht.

Leuchten sind länger haltbar

Bei der Planung der Umrüstung der öffentlichen Beleuchtung hat sich Bremen deshalb auch an den Empfehlungen des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) orientiert. Danach werden Insekten und nachtaktive Tiere nicht von den Leuchtdioden angezogen, weil sie kein utraviolettes Licht und damit keine Wärme ausstrahlten.

Die Kosten für die jetzt angelaufene energiesparende und umweltfreundliche Modernisierung der Straßenlaternen in der Hansestadt belaufen sich nach Mitteilung von Schaefer und Köhne auf rund 8,9 Millionen Euro, die zum Teil vom Bund  getragen werden. Eine Investition, die sich amortisiert, denn die SWB traut der LED-Beleuchtung laut Friedhelm Behrens ein Sparpotenzial von 70 Prozent zu. Vor allem besäßen die Leuchtdiode nach Angaben der Hersteller eine wesentliche längere Haltbarkeit als konventionelle Lampen und garantierten zudem eine bessere Leistung über einen langen Zeitraum. Und schließlich seien sie resistent gegen Vibrationen, Stöße und problematische Umweltbedingungen.

Als die neue mit LED ausgerüstete Straßenlaterne vor der Burger Seniorenanlage am Montagmittag eingeschaltet wurde, brannten auch gleichzeitig die öffentlichen Lampen in der Umgebung. Weil sie alle zu einem Schaltkreis gehörten, wie ein SWB-Mitarbeiter erläuterte. Gleichzeitig aber signalisierten  die Straßenlampen, dass ihre Kabelverbindungen funktionierten.

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Was bei der bis Mitte nächsten Jahres geplanten Umstellung auf Leuchtdioden nicht automatisch vorausgesetzt werden kann. Verzögerungen könnten eintreten, wenn unvorhersehbare Hindernisse wie im Erdreich versteckte Kabelschäden oder Schwierigkeiten bei der notwendigen Verlängerung von Lichtmasten sowie bei der Aufstellung von insgesamt 652 neuen Masten aufträten. Und letztlich sind auch Lieferengpässe von LED-Lampen und anderem notwendigen Material nicht gänzlich auszuschließen, wie es im neuen Schein der Burger Laterne hieß.

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