In Burglesum ist besonders fleißig gesammelt worden: Gleich vier Fässer voller Zigarettenkippen sind zusammengekommen, insgesamt 34,8 Kilogramm. Damit hat der Stadtteil den diesjährigen Kippen-Marathon der Bremer Stadtreinigung (DBS) gewonnen. Das Preisgeld für den ersten Platz in Höhe von 3000 Euro geht an den Verein Blindengarten Bremen in St. Magnus. Das Geld wird der Verein zum einen in neue Pflanzen investieren und zum anderen in den Austausch von Holzpalisaden, mit denen die Hochbeete eingefasst sind. Weil die Palisaden morsch sind, ersetzt der Verein sie nach und nach durch Trockenmauern.
Insgesamt beteiligten sich 15 Stadtteile an dem Wettbewerb. Die ersten drei Plätze wurden von der Bremer Stadtreinigung mit 3000, 2000 und 1000 Euro belohnt. Unter allen anderen Plätzen wurden weitere 4000 Euro prozentual nach Sammelmenge verteilt. Jeder Stadtteil bestimmte im Vorfeld einen Verein, dem das Geld zugutekommen soll.
In Vegesack sammelten die Freiwilligen für das DRK-Freizi Alt-Aumund. Der Stadtteil belegte den achten Platz. Für 5,7 Kilogramm gesammelte Kippen bekommt die Jugendfreizeiteinrichtung 340 Euro. Der Stadtteil Blumenthal landete mit einer Sammelmenge von 1,4 Kilogramm auf dem 13. Platz. Dafür bekommt der Schulverein Schulzentrum Blumenthal 85 Euro.
Insgesamt haben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Angaben der DBS 141,2 Kilo Kippen zusammengetragen, "das sind ca. 565.000 einzelne Kippen, die somit von Bremens öffentlichen Flächen gesammelt wurden", teilt das Kommunalunternehmen mit. Der zweitplatzierte Stadtteil ist Mitte, dort kamen 26,2 Kilo Kippen zusammen. Der Stadtteil unterstützt mit 2000 Euro den Verein Katzenhilfe Bremen. Den dritten Platz belegte der Stadtteil Hemelingen mit 12,8 Kilo Kippen und einem Gewinn in Höhe von 1000 Euro, die an das Projekt Freiräume des Vereins Stadtteilmarketing Hemelingen gehen.
Ärger über gestohlene Pflanzen
Für Burglesum hatte eine Privatperson die Teilnahme am Kippenmarathon angemeldet. "Die Dame hat schon mehrmals mitgemacht. Weil sie sich darüber ärgert, dass immer wieder Pflanzen aus dem Blindengarten gestohlen werden, hat sie dieses Mal unseren Verein als Spendenempfänger ausgesucht", erzählt Bettina Hornhues, Vorsitzende des Vereins Blindengarten Bremen.
In dem 1600 Quadratmeter großen barrierefreien Garten, der vor allem auf die Belange von sehbehinderten und blinden Menschen ausgelegt ist, wachsen etwa 600 verschiedene Pflanzenarten. Damit die Besucherinnen und Besucher sie zum Ertasten und Erriechen bequem erreichen können, wurden Hochbeete angelegt. "Die Holzpalisaden, mit denen sie eingefasst sind, sind völlig morsch. Wir haben schon 2019 damit begonnen, sie nach und nach durch Trockenmauern zu ersetzen. 77 Meter fehlen uns noch. Deshalb freuen wir uns über jede Spende", sagt Hornhues.