Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Bedarf nimmt zu Einsatznachsorge bei der Bremer Polizei

Einsatznachsorgeteams unterstützen Polizisten, Feuerwehrleute und Kräfte im Rettungsdienst nach belastenden Einsätzen. Wie sich das Team der Polizei zusammensetzt und warum der Bedarf zunimmt.
17.02.2023, 08:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Einsatznachsorge bei der Bremer Polizei
Von Julia Assmann

Die Polizei Bremen hat wie die Feuerwehr, das THW und das Deutsche Rote Kreuz ein Einsatznachsorgeteam für die psychosoziale Betreuung ihrer Einsatzkräfte. Das sogenannte Kollegiale Betreuungsteam (KBT) besteht aus psychosozialen Fachkräften und Peers (englisch für Kollege oder Gleichberechtigter). Das KBT bietet unmittelbar nach Einsätzen Gruppennachbereitungen an, es steht aber auch jederzeit für Einzelgespräche zur Verfügung. Nach herausragenden Einsätzen nimmt das Team Kontakt zu den beteiligten Kräften auf und bietet Unterstützung an. Das KBT gibt es in der Polizei Bremen seit 2006, 2018 wurde es personell aufgestockt. Zum Team gehören vier psychosoziale Fachkräfte (unter anderem Psychologinnen und eine Sozialpädagogin) und bis zu zwölf Peers. Zusätzlich können Polizeiseelsorger das Team verstärken.

Lesen Sie auch

Der Bedarf an Unterstützung durch das KTB ist nach Angaben der Bremer Polizei in den vergangenen Jahren gestiegen. Das könne mit einer wachsenden Zahl an Angriffen auf Einsatzkräfte im Zusammenhang stehen. "Sicherlich aber ist auch die Bereitschaft zur Annahme von Unterstützungsangeboten gestiegen", so Polizeisprecher Nils Matthiesen.

2022 wurden dem KBT insgesamt 55 Einsatzanlässe gemeldet, nach denen psychosoziale Unterstützung angeboten wurde. "Je nach Einsatzanlass kann es vorkommen, dass lediglich zwei Kräfte oder möglicherweise eine Vielzahl von Kräften in unterschiedlichen Gruppen betreut werden", erläutert Matthiesen.

Am häufigsten wurde 2002 nach Einsätzen der Kategorie „Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten“ Unterstützung angeboten. Des Weiteren nach Einsätzen, in den es um „vollendete Suizide“ und „schwere Verkehrsunfälle, in der Regel mit tödlichem Ausgang…“ ging.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)