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Hinnerk-Mester-Sporthalle Sporthalle Grambke: Abrisspläne seit Jahren auf Eis

Der Abriss der Hinnerk-Mester-Sporthalle in Grambke steht seit Jahren aus. Die Kosten sprengen das Budget des Sportamtes. Die einstige Sportstätte verfällt zusehends.
26.06.2025, 17:35 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Die Entscheidung wurde bereits vor rund sechs Jahren gefällt. Damals sollte die 1977 erbaute Hinnerk-Mester-Sporthalle abgerissen werden. Doch daraus wurde nichts, weil die seinerzeit geschätzten Kosten von rund 200.000 Euro den Etat des zuständigen Sportamtes gesprengt hätten. Inzwischen dient der ehemalige Sporttempel allenfalls noch Schatzsuchern als Betätigungsfeld, die zum Beispiel Kupferleitungen aus Boden und Wänden reißen, um Geld zu machen.

Für Alfred Stumpf, der einst zum Team der Bundesliga-Handballer des TV Grambke zählte, die in der Halle trainierten und später in der Bremer Stadthalle auf Punktejagd gingen, ist der Verfall der Sportstätte ein Trauerspiel. Das eigentlich bereits bei seiner Entstehung begann. Der TV Grambke ließ die Halle mithilfe eines Bankdarlehens errichten, benannte sie nach ihrem ehemaligen Spitzenspieler und Trainer Hinnerk Mester. 2010 konnte der Verein die Schuldenlast nicht mehr schultern und fusionierte mit der SG Oslebshausen zum SV Grambke-Oslebshausen.

Sporthalle blieb Sorgenkind

Die Sporthalle im Föhrenbrok blieb auch für den neuen Großverein ein Sorgenkind, das dessen Existenz ebenfalls bedrohte. Schließlich hatte er mit der Fusion Bankverbindlichkeiten in Höhe von 300.000 Euro übernommen. Um den Zusammenbruch des neuen Großvereins im Bremer Westen zu verhindern, übernahm schließlich die Stadtgemeinde die Bankverpflichtungen.

Was allerdings nicht die Rettung der Sporthalle bedeutete. Sie blieb unbeheizt, litt unter Schimmelbefall und ließ zunächst nur noch einen begrenzten Sportbetrieb für Trainingseinheiten auch von benachbarten Vereinen zu.

Die Sportdeputation hatte bereits 2019 beschlossen, die marode Halle abreißen zu lassen. Das ist aus Kostengründen, wie es seitens Immobilien Bremen (IB) heißt, nicht geschehen. Der städtische Grundstücks- und Gebäudeverwalter hatte die Hinnerk-Mester-Halle am 20. Mai 2020 übernommen, unterstreicht aber nach wie vor, dass die Rechnung für einen Abriss weiterhin vom Sportamt zu begleichen sei. Darüber hinaus wird darauf verwiesen, dass sich die Kosten für einen Abriss der Halle mittlerweile auf einen „hohen sechsstelligen Betrag“ belaufen würden. Fabio Cecere, Pressesprecher von Immobilien Bremen: „Das sind Kosten, die nach wie vor das Sportamt tragen müsste, momentan jedoch nicht abbildbar sind.“ Allerdings, so Cecere, werde derzeit geprüft, ob Kooperationen mit anderen Ressorts möglich seien, um Projekte gemeinsam zu realisieren. Und damit auch gemeinsam zu finanzieren.

Öltank ist entleert und gereinigt

Die Debatte über die Zukunft der Hinnerk-Mester-Sporhalle war seinerzeit auch immer wieder mal durch Hinweise auf eine marode Heizungsanlage angeheizt worden. Von einem defekten Ölkessel war die Rede, wodurch Heizöl ins Erdreiche gesickert sein könnte. Immobilien Bremen verweist indes auf ein sogenanntes Übergabeprotokoll, in dem vermerkt sei, dass der 20.000 Liter fassende Öltank „leer und gereinigt ist – im Übrigen bereits seit acht Jahren zuvor.“ Das, so der IB-Pressesprecher, gehe aus einer damaligen Rechnung an den SVGO vom 30. November 2012 hervor. Für die Reinigung des Tanks und die Entsorgung von Schmutzöl.

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Weil der Sportnutzungsvertrag längst gekündigt worden ist, kann die Stadtgemeinde Bremen über das Grundstück, auf dem die marode Halle steht, nach dessen Abriss verfügen.

Es sollte nach Auffassung vieler Grambker Bürger auf alle Fälle ebenso wie die Grünfläche im Umfeld der Halle insgesamt für den Sportbetrieb erhalten bleiben. Die Überlegung, das Areal im Föhrenbrok als Bauland zu nutzen, stieß jedenfalls in Diskussionen beim Bürgerschnack für Burg, Grambke, das Werderland und umzu bislang auf massive Ablehnung. Derweil steht der vor sechs Jahren von der Sportdeputation geforderte Abriss der Hallen-Ruine weiterhin in den Sternen. Prognose von Alfred Stumpf: „Weil die Außenmauern massiv gebaut worden sind, steht das Ding wahrscheinlich auch noch in zehn Jahren im Föhrenbrok.“

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