Man kann es drehen und wenden, wie man möchte: Bei der maroden Holzbrücke über den Grambker See machen die Behörden keine gute Figur. Es spielt keine Rolle, ob die erst 2010 erneuerte Brücke von vornherein eine Fehlkonstruktion war oder ob sie seither nur gnadenlos vernachlässigt worden ist. Nun wird es teuer. Und langwierig.
Denn trotz des Versprechens von Senatorin Maike Schaefer an die Grambker, sich für Ersatz einzusetzen, werden sich die Grambker lange gedulden müssen. Die Bürger werden nicht erfreut darüber sein, nun mindesten zwei Jahre lang auf dem Weg zum Sommerbad improvisieren zu müssen. Bis dahin wird es keine neue Brücke geben. Das ist jetzt schon sicher. Auch keine behelfsmäßige. Geld im Überfluss hat Bremen auch nicht.
Es ist nicht die erste Brücke in Bremen Nord, die marode vor sich hin dümpelte. Auch im Schönebecker Auetal wurde eine defekte Wegstrecke aus Sicherheitsgründen gesperrt. 2019 war das. Lange tat sich nichts, ehe kürzlich die Sperrung aufgehoben wurde. Allerdings wurde dort nichts ausgebessert oder erneuert, sondern der morsche Steg einfach vom Wanderweg entfernt.
In Grambke soll nun teuer neu gebaut werden. Hoffentlich wird gut geprüft, ob für das viele Geld gute Arbeit abgeliefert wird. Und hoffentlich wird die Infrastruktur in Zukunft in Schuss gehalten. Das gilt nicht nur für Brücken, sondern beispielsweise auch für Radwege. Das mag zwar auf kurze Sicht Geld kosten. Doch eines ist sicher: Dem Verfall tatenlos zuzusehen wird auf lange Sicht definitiv teurer.