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Kulturinitiative Lesum Zami Ola Inoussa startet Tanzprojekt für Kinder in Bremen-Nord

Die 26-jährige Zami Ola Inoussa bringt Bremen-Nord zum Tanzen. Mit ihrem Projekt "move287" bietet sie Tanzkurse für Kinder und Jugendliche an und träumt von einer eigenen Tanz-Community.
09.09.2025, 12:00 Uhr
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Von Jana Barkei

„Ich möchte die Menschen zum Tanzen bewegen und auch etwas im Stadtteil bewegen“, sagt die 26-jährige Zami Ola Inoussa. Seit Mitte August bietet sie in der Kulturinitiative Lesum – kurz Kulle – Tanzkurse für Kinder und Jugendliche an. Damit erfüllt sie sich einen Traum, der sie selbst seit ihrer Kindheit und Jugend begleitet. In manchen Zeiten war dies für sie auch mehr Fantasie als Plan – selbst, wenn sie schon als Teenagerin fiktive Stundenpläne und Konzepte für ihre Tanzstunden nieder geschrieben hat. Der Traum vom eigenen Tanzstudio blieb für eine sehr lange Zeit genau das: Ein Traum. Nun verwirklicht sie sich diesen Schritt für Schritt.

In einer AG in der Grundschule entflammte die Leidenschaft für das Tanzen bei Inoussa. Seitdem begleitet sie das Hobby durch ihr Leben. „Ich hab’s immer geliebt, auf der Bühne zu stehen“, sagt sie und denkt lächelnd an all die schönen Momente zurück, die sie bei Auftritten erleben konnte. Zum Beispiel beim Deichbrand-Festival vor tausenden Besuchern mit dem deutschen Musiker Peter Fox. Das Gefühl von Freiheit, Freude und Ausgeglichenheit im eigenen Körper beim Tanz möchte sie nun auch der jüngsten Generation in Bremen-Nord beibringen. „Ich hatte das Gefühl, dass in Bremen-Nord noch etwas fehlt“, sagt sie. Selbst musste sie daher für Kurse früher immer nach Bremen in die Innenstadt fahren. Motiviert durch ihre Mutter, die ihr immer Mut gemacht hat, selbst Kurse anzubieten, um es der heutigen Jugend in Bremen-Nord leichter zu machen, tanzen zu lernen, konnte sie einige Zweifel ablegen und sich selbst zum Realisieren ihres Herzensprojekts bringen.

Ich wünsche es mir, eine Tanz-Community in Bremen-Nord zu schaffen.
Zami Ola Inoussa, Kursleiterin

Unter dem Namen „move287“ – 287 wie in der Postleitzahl der Orte im Bremer Norden – bietet sie jeden Mittwochs drei Kurse ab 15.30 Uhr an. Der letzte Kurs endet um 18.30 Uhr. Für Acht- bis Elfjährige, Zwölf- bis 15-Jährige und für alle ab 16 Jahren. Da aktuell noch nicht alle Kapazitäten ausgeschöpft sind, bietet sie nur zwei Kurse am Mittwoch an. Sollten sich mehr Teilnehmer und Teilnehmerinnen finden, könne sie ihr Kursangebot aber wieder auf drei Zeiten aufteilen. Der monatliche Beitrag für die Teilnahme liegt bei 25 Euro (für die Kurse ab 16 Jahren bei 29 Euro). Dabei bietet sie Unterricht in den Tanzrichtungen Modern Jazz Mix und Contemporary Dance an. Besonders Letzteres zeichnet sich durch fließende Bewegungen aus, die durch verschiedene Stile inspiriert werden. „Tanzen ist sehr natürlich. Es kommt aus der Bewegung zur Musik. Man kann mit dem Tanzen alle Gefühle ausdrücken. Auch das, was man nicht in Worte fassen kann“, sagt Inoussa.

„Es macht mir so Freude, das mit Kindern und Jugendlichen zu machen. Ich wünsche es mir, eine Tanz-Community in Bremen-Nord zu schaffen“, sagt sie und hat große Ziele. Da sie allerdings schon Schwierigkeiten hatte, überhaupt Räumlichkeiten in Bremen-Nord zu finden, die sie für ihre Kurse nutzen kann, weiß sie, dass sich alles nur langsam mit der Zeit entwickeln kann. So wolle sie auch nichts überstürzen. Erstmal sei es ihr wichtig, den jungen Menschen einen Zugang zum Tanz zu ermöglichen.

Häufig erkenne sie, dass Menschen gerade in dieser Hinsicht einige Hemmschwellen besitzen würden. Im Vergleich mit Musikvideos und professionellen Tanzauftritten der Lieblingsstars würden viele Menschen fälschlicherweise glauben, dass tanzen unbedingt gut aussehen müsse. „Man sollte sich mehr darauf konzentrieren, wie es einem geht. Dann kann auch jeder tanzen“, erklärt Inoussa. Während ihrer Kurse werde daher auch häufig abgewendet vom Spiegel getanzt, damit sich die Schüler und Schülerinnen mehr auf das Körpergefühl und die Bewegung konzentrieren können. Manch einer tanze verkopft, wenn er oder sie nur sein Bild im Spiegel achte.

„Man zeigt sich beim Tanzen sehr verletzlich und das kann auch sehr verbinden“, erklärt die frischgebackene Tanzlehrerin weiter. Gerade das Gruppengefüge bei Choreos gebe den Tanzenden viel Halt. Bei ihren tanzenden Kindern und Jugendlichen sehe sie mit jeder weiteren Stunde, dass sie sich mehr öffnen und mehr trauen. Allen jungen Menschen, die Interesse haben, aber vielleicht noch zu schüchtern sind, möchte Zami Ola Inoussa folgendes mitgeben: „Sie können sich sicher sein, dass sie hier im Raum sie selbst sein können. Es wird niemand lachen.“ Ihre Tanzkurse sollen ein Safe Space für Kinder und Jugendliche sein. Wer sich nicht alleine traue, dürfe gerne Freunde und Freundinnen mitbringen.

Neben dem Wohlfühlen und den Tanztechniken gehe es ihr aber auch um die Gesundheit. Daher startet sie demnächst mit ihrem Master in Prävention, Sporttherapie und Gesundheitsmanagement. Immer mehr möchte sie ihr Repertoire an Fähigkeiten erweitern.

Info

Auf move287.de gibt es alle weiteren Informationen zu den Kursen und auch die Möglichkeit zur Anmeldung.

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