Starkregen hatte am 21. Juli Teile von Lesum in einen Ausnahmezustand versetzt. Straßen und die A 270 waren von den Wassermassen geflutet und die Einsatzkräfte im Großeinsatz. Die CDU hatte dazu Fragen an den Senat. Nun liegen die Antworten vor. Bettina Hornhues, Vorsitzende der CDU im Bremer Norden und Mitglied der Bürgerschaft, zeigt sich von diesen wenig erbaut: "Die Beantwortung bestätigt die jahrelangen Eindrücke zum Umgang der zuständigen Senatsressorts mit den Sorgen der Anwohner."
Laut Senat sei eine Abstimmung der örtlichen Maßnahmen mit den niedersächsischen Nachbargemeinden aufgrund der Dezentralität und des häufig kleinräumigen Auftretens von Starkregen bisher nicht erforderlich gewesen, lässt der Senat wissen. Öffentliche Kanäle und private Grundstücksentwässerungsanlagen seien allerdings für solche Wassermengen nicht ausgelegt. Zudem seien in urbanen Gebieten kurzzeitige, oberflächliche Überflutungen nicht auszuschließen.
CDU fordert Bau von Wällen
Weiter heißt es: "Für die Stadtgemeinde Bremen gibt es die Starkregenvorsorgestrategie, die auf ein Risikomanagement, eine wassersensible Stadtentwicklung und die Unterstützung der privaten Eigenvorsorge setzt." Daraus resultierende Maßnahmen seien unter anderem die Umsetzung kleinerer Baumaßnahmen an der Oberfläche in besonders überflutungsgefährdeten Bereichen und die Berücksichtigung der Belange des naturnahen Umgangs mit Regenwasser.
Die CDU stellt die Überschwemmung der A 270 mit einem fehlenden Hochwasserschutz im Ihletal in Zusammenhang und stellt die Frage, wie die Anwohner bis zur Umsetzung geschützt werden sollen. Diesen Zusammenhang negiert der Senat in seiner Antwort: Das geplante Hochwasserrückhaltebecken an der Ihle habe keinen Einfluss auf die Straßenentwässerung. Im Ihletal seien zudem bereits Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes durchgeführt worden. Beispielsweise seien Informationen und Beratungen der Anwohner durchgeführt und auf Abflusshindernisse hingewiesen worden, die zu entfernen seien. Zudem seien Pegelanlagen an zwei Rechen mit Kameras zur Fernüberwachung installiert worden. "Die beschriebenen Maßnahmen des Senats sind ein Schlag in das Gesicht des Bürgers", sagt Hornhues. "Wer glaubt denn ernsthaft, dass die Information der Anwohner und Anbringen von Pegeln ein wirksamer Beitrag zum Hochwasserschutz sind?" Die CDU fordert den Bau beziehungsweise die Erhöhung von Wällen oder Spundwänden als wirkungsvollen Schutz.