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Planung für Schulen in Lesum Keine Einigung über Schulstandorte

Über die künftigen Standorte der Oberschule Lesum und einer geplanten neuen Grundschule herrscht weiter Uneinigkeit zwischen Bildungsbehörde und Beirat Burglesum. Nun wird ein Verkehrsgutachten erstellt.
29.09.2021, 16:21 Uhr
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Keine Einigung über Schulstandorte
Von Julia Ladebeck

Burglesum. Zwischen Beirat Burglesum und Bildungsbehörde herrscht weiterhin Uneinigkeit über die künftigen Standorte der Oberschule Lesum und der geplanten neuen Grundschule. Das Bildungsressort hält an seiner Entscheidung fest, die Oberschule künftig Vor dem Heisterbusch anzusiedeln. Die Grundschule soll nach Willen der Behörde zusammen mit einer Dependance der Paul-Goldschmidt-Schule in einen Neubau am Steinkamp ziehen. Der Beirat favorisiert nach wie vor die genau umgekehrte Variante.

Im Juni hatte der Beirat in seinem Beschluss unter anderem die Verkehrssituation in den Wohnstraßen als Argument angeführt. Nun soll ein Verkehrsgutachten erstellt werden. Die Entscheidung zur Machbarkeitsstudie ruht, bis das Gutachten voraussichtlich im November oder Dezember vorliegt. Unter anderem soll der realistische Bedarf an Stellplätzen für Autos und Fahrräder ermittelt werden. Der Beirat möchte, dass dabei nicht allein auf die Anzahl der Schüler, sondern auch auf die der Beschäftigten und im Fall der Oberschule auch auf ältere Schüler mit Führerschein geguckt wird.

"Ich glaube, wir werden heute kein Einvernehmen herstellen können, sagte Udo Stoessel, Referatsleiter für Liegenschaften im Bildungsressort, in der jüngsten Sitzung des Beirats. Er präsentierte einen sogenannten Faktencheck, "um etwaige Missverständnisse auszuräumen". Der beinhaltete unter anderem Schülerzahlen, erforderliche Grundstücks- und Gebäudegrößen.

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Laut Schulstandortplanung werden 280 Schülerinnen und Schüler die neue Grundschule, eine gebundene Ganztagsschule, besuchen. Zwölf Klassen sind insgesamt vorgesehen, darunter vier sogenannte W&E-Klassen. Darin werden Kinder mit speziellem Förderbedarf in Wahrnehmung und Entwicklung (W&E) unterrichtet.

Hinzu kommen die Grundschuljahrgänge der Paul-Goldschmidt-Schule mit 64 Kindern. An dem Förderzentrum für körperliche und motorische Entwicklung (KME) bilden zwei Teilgruppen mit jeweils acht Kindern eine sogenannte KME-Klasse. "Das sind 16 Kinder pro Jahrgang", erläuterte Stoessel.

Für die Paul-Goldschmidt-Schule sei eine "Spezialimmobilie" erforderlich, um allen Anforderungen – inhaltlich, pädagogisch und baulich – gerecht zu werden, betonte der Vertreter der Bildungsbehörde. Das betreffe beispielsweise Türbreiten, Fluchtwege, Raum- und Flurgrößen. Das Gebäude Vor dem Heisterbusch eigne sich nicht. Stoessel: "Es kommt nur ein Neubau infrage." Nach der vierten Klasse sollen die Kinder mit körperlichem und motorischem Entwicklungsbedarf die Paul-Goldschmidt-Schule an der Louis-Seegelken-Straße besuchen.

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Für deren Dependance und die Grundschule werden laut Stoessel Gebäude mit einer Bruttogrundrissfläche von 5889 Quadratmeter benötigt. Den Flächenbedarf für den Schulhof gibt die Behörde mit mindestens 1720 Quadratmeter an; das sind fünf Quadratmeter pro Schüler.

Die Oberschule wird für insgesamt 882 Schülerinnen und Schüler geplant. Sechs der insgesamt 36 Klassen werden W&E-Klassen. Die Schule wird teilgebundene Ganztagsschule, das heißt, dass nur die Jahrgangsstufen fünf bis sieben das Ganztagsangebot wahrnehmen. Für das Gebäude der Oberschule ist eine Bruttogrundrissfläche von 10.609 Quadratmeter vorgesehen. Der Schulhof soll eine Mindestgröße von 4410 Quadratmeter haben.

Die Größe des Grundstücks Vor dem Heisterbusch gibt die Behörde mit 21.291 Quadratmeter an. Das Schulgebäude dort sei sanierungsbedürftig und nicht barrierefrei, die Sporthalle müsste durch einen Neubau ersetzt werden. Das Areal am Steinkamp ist 34.058 Quadratmeter groß. Das Schulgebäude müsste abgerissen und neu gebaut werden, die Sporthalle sei zwar nicht barrierefrei, aber in einem guten Zustand. Sie könnte erhalten werden.

Mehrere Beiratsmitglieder äußerten erneut Unverständnis für die Planungen der Behörde. "Warum soll die dreifache Menge an Schülern auf einem 70 Prozent kleinerem Grundstück unterkommen?", fragte Beiratssprecher Martin Hornhues (CDU) kritisch. Ute Apell (SPD) ist der Ansicht: "Fünf Quadratmeter Außenfläche pro Kind reichen nicht." Der Beirat fordert nun detaillierte Pläne für die Außenflächen, auf der die Areale für Spiel und Sport, Zufahrten und weitere Einzelheiten eingezeichnet sind.

Einen größeren Bedarf an Schulplätzen gibt es laut Bildungsbehörde sowohl für Grundschüler als auch für Oberschüler in Lesum erst ab dem Schuljahr 2023/2024. Diese Situation verschaffe Zeit für die Planung der Schulen. Pius Heereman (FDP) bezweifelt das. Die Zahlen können seiner Ansicht nach nicht stimmen, denn schon jetzt müssten Eltern auf andere Grundschulen ausweichen.

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