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Verkehrsnetz in Planung So sollen Radfahrer in Zukunft von Bremen bis Oldenburg kommen können

Radfahren ist besser fürs Klima, für die Fitness und schont Ressourcen. Damit das Fahrrad in Bremen und umzu irgendwann das Auto im Individualverkehr ersetzen kann, wird an einem Radverkehrsnetz gearbeitet.
24.01.2023, 18:00 Uhr
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So sollen Radfahrer in Zukunft von Bremen bis Oldenburg kommen können
Von Eva Hornauer

Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren ist für viele Pendler, die zehn, 15 oder 20 Kilometer von ihrem Arbeitsplatz entfernt wohnen, gar nicht mal so einfach. Damit in Zukunft mehr Menschen in Bremen und der Region das Rad statt das Auto für den Arbeitsweg bevorzugen, wird ein regionales Fahrradnetz erarbeitet. Auch der Bremer Norden soll damit mit der Stadt, den umliegenden Gemeinden und bis nach Oldenburg vernetzt werden. Momentan läuft für dieses Vorhaben eine regionale Machbarkeitsstudie, die herausarbeiten soll, wie ein solches Verkehrsnetz aus Radwegen aussehen könnte.

Wie soll das Radnetz aussehen?

Mit dem regionalen Mobilitätskonzept sollen Pendlerinnen und Pendler zukünftig etwa von Bremen nach Oldenburg, Delmenhorst, Lilienthal oder Schwanewede gelangen. Und das mit dem Fahrrad. "Mit der Entwicklung zu E-Bikes und schnelleren Rädern haben wir durchaus auch die Möglichkeit, zehn bis 20 Kilometer für den täglichen Arbeitsweg attraktiv zu machen", sagt Lennart Kersting, Ansprechpartner für das Projekt beim Kommunalverbund. "Der Fokus ist da wirklich auf dem Pendel- oder Alltagsverkehr", so Kersting. Um möglichst viele mit dem Konzept abzuholen, sollte man mit dem Radverkehrsnetz nicht nur Oldenburg, Delmenhorst und die Nachbarkommunen, sondern auch wichtige ÖPNV-Knotenpunkte, also etwa Bahnhöfe, erreichen.

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Wie läuft die Planung und wer ist verantwortlich?

Das Radverkehrsnetz soll die gesamte Region miteinander vernetzen. Dafür arbeiten der Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachen (ZVBN), die Stadt Oldenburg und der Landkreis Verden zusammen. Nachdem man sich auf das grundsätzliche Konzept geeinigt hatte, wurde eine regionale Machbarkeitsstudie beschlossen, die seit dem Sommer 2021 läuft. Die Studie soll Grundlage für die weitere Planung sein.

Was untersucht die Machbarkeitsstudie?

Im ersten, bereits abgeschlossenen Teil der Studie wurden die bestehenden Radwege in Bremen und den anderen teilhabenden Gemeinden und Städten dokumentiert: Wie verlaufen die Wege? Wie breit sind sie? Und wie sind sie instand gehalten? Im zweiten Teil geht es dann darum, wie die für das regionale Radverkehrsnetz wichtigen Routen, ausgebaut werden können, sodass Pendler sie auch für den alltäglichen Arbeitsweg nutzen können.

"Für den Bereich Bremen prüfen wir besonders die Premiumrouten-Standards", erklärt Kersting. "Auf niedersächsischer Seite werden diese ergänzt um Radvorrangrouten-Standards und Radschnellweg-Standards." Ziel der Studie sei es, für die entsprechenden Strecken jeweils eine Routenempfehlung auszuarbeiten. Teile dieser Streckenempfehlungen wurden auch schon in Beiratssitzungen in Bremen-Nord und in den umliegenden Gemeinden besprochen. Was Kersting während der bisherigen Arbeit an der Studie gemerkt hat: "Die Belange oder die Ansprüche an Straßenräume sind sehr groß. Aber gerade im urbanen Gebieten ist es herausfordernd Empfehlungen auszusprechen."

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Wie unterscheiden sich die Routenstandards?

Für das geplante regionale Radverkehrsnetz kommen drei Radwegstandards infrage, die sich untereinander geringfügig in Sachen Breite und Ausstattung unterscheiden: Radschnellwege, Radvorrangsrouten und in Bremen die Radpremiumrouten. Alle diese Standards sind, laut Kersting, sehr hochwertig. Das bedeutet, dass ein Radweg, um zum Beispiel als Radschnellweg ausgezeichnet zu werden, hohe Anforderungen erfüllen muss, die über die für einen normalen Radweg hinausgehen.

Ein Radschnellweg – der höchste Standard – kann aber nur gebaut werden, wenn es genug Platz gibt. Außerdem muss er, wenn er gefördert werden soll, auch entsprechend nachgefragt werden. Ein Radschnellweg, auf einer Strecke, die so gut wie nicht befahren wird, wird also nicht gefördert werden. Auf weniger ausgelasteten Strecken könnte dann eine Radvorrangsroute gebaut werden. Der Radpremiumrouten-Standard, den es vor allem in Bremen geben wird, befindet sich in Qualität und Anspruch zwischen Schnellweg und Vorrangsroute, so Kersting.

Wie lange soll das Projekt dauern?

Die Machbarkeitsstudie läuft noch bis zum Sommer 2023. Danach soll es an die genaue Planung gehen. Ist diese abgeschlossen, soll gebaut werden. Wie lange es aber dauert, bis das Radwegenetz fertiggestellt ist, steht noch in den Sternen. "62 Kilometer allein im Bremer Stadtgebiet – das ist natürlich eine Herausforderung", sagt Kersting. "Wie lange das Projekt bis zur Realisierung braucht, ist schwer abzuschätzen – aber das wird sicher eine Jahrzehnte-Aufgabe sein."

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