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Radverkehr im Bremer Norden Radpremiumroute durch Vegesack: Planungen stehen noch aus

Eigentlich wollte sich der Beirat in dieser Woche die Planungen für die Radpremiumroute durch Vegesack vorstellen lassen. Doch die gibt es bisher noch gar nicht.
24.11.2022, 17:53 Uhr
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Radpremiumroute durch Vegesack: Planungen stehen noch aus
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Radpremiumrouten sollen dazu führen, dass der Weg zur Arbeit oder zur Schule häufiger als bisher mit dem Fahrrad zurückgelegt wird. Insgesamt neun dieser Verbindungen sind bremenweit vorgesehen. Dass eine davon auch durch den Bremer Norden führen soll, ist bereits seit Längerem bekannt. Doch nicht ihr Verlauf. Genau hierüber wollte sich der Vegesacker Beirat in dieser Woche informieren.

Mit Blick auf die Tagesordnung musste Kim Hanke die Erwartungen der Stadtteilpolitiker allerdings bremsen. "Vorstellung der Planungen für eine Radpremiumroute durch Vegesack", hieß es dort. "Wir können heute noch keine Entwurfsplanung vorstellen", sagte die Vertreterin des Mobilitätsressorts. "Stattdessen werden wir uns auf eine Machbarkeitsstudie beziehen, die es bereits seit 2017 gibt. Das ist das Aktuellste, was wir derzeit in diesem Bereich haben."

Die Machbarkeitsstudie basiere auf Korridoren, die 2014 im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans 2025 erarbeitet wurden. Eine solche Erhebung gebe es bisher nur für die Radpremiumroute D.15, die Farge mit Mahndorf verbinden soll und damit auch durch Vegesack führen wird. "Wir reden hier über einen Streckenverlauf von mehr als 40 Kilometern", sagte sie. "Geplant wird dabei in einem bebauten Gebiet." Das bedeute, dass man mit dem vorhandenen Verkehrsraum arbeiten muss. 

Nach den Worten von Timo Rauch wurden drei Verläufe für die Radpremiumroute D.15 geprüft. "Die erste Variante verläuft durch St. Magnus, die zweite über die Lesumstraße und die dritte über die Straße Am Wasser", so der Vertreter des Mobilitätsressorts. Für die Route entlang der Straße Am Wasser spreche vor allem, dass man sich auf ihr gut orientieren könne. Aber auch die Tatsache, dass es dort keine Höhenunterschiede gebe. "Fahrradfahrer können dort schnell und komfortabel entlangfahren. Außerdem gibt es in dem Bereich wenig Autoverkehr", sagte Rauch. Aus diesen Gründen werde die Route schon heute von vielen Radfahrern genutzt. Eine Herausforderung bei dieser Streckenführung seien mögliche Konflikte mit Fußgängern. Ein weiteres Problem sei, dass die Radpremiumroute bei diesem Verlauf nicht so viele Gebiete direkt anschließen würde wie bei anderen Streckenführungen.

Bei der sogenannten Variante St. Magnus liegen zwar mehr Quartiere direkt an der Route, dem gegenüber stehen allerdings mehrere Minuspunkte. "Die Führung dort ist relativ schwierig nachzuvollziehen", sagte er. "Außerdem wäre der Verlauf ziemlich kurvenreich." Zudem seien viele Autos auf der Strecke unterwegs, wodurch Fahrradfahrer nicht so komfortabel von A nach B kommen würden. Darüber hinaus gebe es verschiedene Höhenniveaus auf der Strecke. Die dadurch gewonnene Energie könne jedoch nicht voll ausgeschöpft werden. Grund dafür seien zum einen Kreuzungen, zum anderen Rechts-vor-links-Regelungen.

Für die Route über die Lesumstraße haben die Gutachter laut Rauch ausschließlich Nachteile identifiziert. Aus diesem Grund wurde dieser Verlauf nicht weiter beachtet.

Aus all diesen Fakten ergibt sich eine qualitative Bewertung. "Wir quantifizieren nicht, wie viele Vor- und Nachteile jede Strecke hat", informierte Rauch. "Stattdessen schauen wir, wie wichtig jeder einzelne Punkt ist." Daraus ergebe sich, dass die Route entlang der Straße Am Wasser zu bevorzugen ist. Für diese Variante spreche vor allem die plausible Linienführung. Ein weiterer Pluspunkt sei die Topografie, die bei diesem Verlauf besonders günstig sei. "Weil die Route entlang der Straße Am Wasser logisch ist, ist davon auszugehen, dass andere Verläufe eine geringere Akzeptanz in der Bevölkerung hätten", ergänzte er. 

Weitergehende Planungen für den Bremer Norden gibt es bisher allerdings nicht. "Derzeit ist es so, dass wir uns auf die Innenstadt, die östliche Vorstadt und auf Walle fokussieren", sagte Kim Hanke. "Weil Achim seinen Radschnellweg mit der Radpremiumroute verknüpfen will, finden zudem Planungen für den Bereich Mahndorf statt", ergänzte Timo Rauch.

Der Beirat hat sich in dieser Woche lediglich über den aktuellen Planungsstand informiert. Eine Stellungnahme dazu will das Gremium erst im Verkehrsausschuss erarbeiten.  

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