Die einen bereiten sich auf mehr Einsätze als an anderen Tagen vor, die anderen warnen nicht nur vor den Gefahren für Feiernde: Welche Vorkehrungen von Polizei und Feuerwehr für die Silvesternacht getroffen wurden und was Natur- und Tierschützer befürchten und fordern – ein Überblick.
Die Polizei: Wie in den Jahren zuvor wollen die Polizei auch diesmal mit einem größeren Aufgebot an Einsatzkräften präsent sein – ohne zu sagen, wie groß das personelle Plus ausfällt. Zum Schutz und zur besseren Verfolgung von Straftaten ist das Tragen von Bodycams und eine gezielte Videoüberwachung geplant. Zuletzt war es immer wieder zu Übergriffen auf Polizisten gekommen, auch mit Böllern und Raketen. Zu den Verbotszonen – Rathaus, Schnoor, Schlachte – gehören auch Bereiche rund um Kinder- und Seniorenheime, Kirchen, Tankstellen, Reet- sowie Fachwerkhäuser. Verstöße können mit Bußgeldern von bis zu 5000 Euro geahndet werden.
Die Feuerwehr: Um das erhöhte Notrufaufkommen zum Jahreswechsel bewältigen zu können, hat die Feuerwehr unter anderem das Personal in der Rettungsleitstelle aufgestockt. Außerdem ist eine Einheit aus Auszubildenden der Berufsfeuerwehr im Dienst. Die Wachen im Stadtgebiet bekommen darüber hinaus Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern. Nach Rechnung des Führungsstabs sind zwölf Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr einsatzbereit und weitere sieben extern alarmierbar. Damit haben sich alle 19 Wehren mit ehrenamtlichen Mitgliedern für die Silvesternacht gemeldet. Die Leitstelle rechnet sowohl mit einer erhöhten Brand- als auch Verletzungsgefahr durch unsachgemäße Verwendung von Böllern und Raketen.
Der Naturschutz: Sowohl der Bund für Umwelt und Naturschutz als auch der Naturschutzbund appellieren, das Abrennen von Feuerwerkskörpern einzuschränken oder ganz darauf zu verzichten. Beide argumentieren mit der Belastung für die Umwelt und für Wildtiere. Nach Angaben des Naturschutzbundes reagieren Gänse beispielsweise schon auf mehrere Kilometer Entfernung auf Feuerwerk mit Panik und Fluchtreflexen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz kritisiert außerdem die Feinstaubbelastung sowie die Mengen an Müll, die in die Umwelt gelangen. Bremen forderte kürzlich mit einer Gesetzesvorlage im Bundesrat mehr Handlungsfreiheit für die Beschränkung von privatem Feuerwerk. Der Vorstoß scheiterte jedoch.
Der Tierschutz: An keinem anderen Tagen des Jahres entlaufen so viele Tiere wie an Silvester und Neujahr. Davon geht die Schutzorganisation Tasso aus. Nach ihren Zahlen wurden allein beim vergangenen Jahreswechsel 457 Hunde und 423 Katzen als vermisst registriert. Um Tiere vor den Gefahren zu schützen, die von Feuerwerkskörpern ausgehen, und die Zahl der entlaufenen Haustiere zu reduzieren, spricht sich der Verein für ein Verbot von Böllern und Silvesterraketen aus. Tierhaltern empfiehlt er, in der Silvesternacht keinen Hund und keine Katze allein zu lassen sowie Rückzugsorte im Haus zu schaffen. Außerdem wird geraten, Katzen frühzeitig ins Haus zu holen und Hunde, die sich nachts lösen müssen, besonders zu sichern.