Die Bedingungen zum Baden in Nordbremer Seen könnten kaum besser sein. Der Grambker See und der Sportparksee kommen momentan auf eine Wassertemperatur von 20 beziehungsweise 23 Grad. Die Wasserqualität wird von der Behörde mit drei Sternen angegeben. Es ist der höchste Wert. So gut schneiden längst nicht alle Bremer Badeseen ab – und auch nicht alle niedersächsischen. In manchen gibt es jetzt den ersten Blaualgen-Alarm.
Auf der Liste der Bremer Umweltbehörde stehen elf Badebereiche und -seen, deren Wasserqualität regelmäßig kontrolliert wird. Derzeit sind zwar alle fürs Schwimmen freigegeben. Ganz unbedenklich ist das Baden in einem Fall allerdings nicht. Laut Ressort gibt es im Unisee ein massives Blaualgenvorkommen. Weil eine Gesundheitsgefährdung nicht ausgeschlossen werden kann, empfiehlt die Behörde, in diesem See nicht zu baden. Auch vom Spielen und Toben im Wasser wird abgeraten. Ein generelles Verbot wurde bisher nicht erlassen.
Hinweise von Behörden
Der Unisee ist nicht der einzige See, in dem zurzeit mehr Blaualgen vorkommen als üblich. Der niedersächsische Badegewässer-Atlas weist momentan acht Seen aus, die von den Gesundheitsämtern mit Warnhinweisen wegen erhöhter Blaualgenblüte versehen sind. Betroffen sind unter anderem der Otterstedter See im Landkreis Verden und mehrere Bereiche des Zwischenahner Meeres im Landkreis Ammerland. Die Behörden weisen darauf hin, dass ein Hautkontakt und ein Verschlucken zu Reizungen, Übelkeit und Erbrechen führen kann.
Anders als es der Name vermuten lässt, sind Blaualgen keine Algen, sondern Bakterien. Sie werden wegen ihrer bläulich-grünlichen Färbung auch Cyanobakterien genannt. Mittlerweile sind mehr als 2000 verschiedene Arten bekannt. Blaualgen in Badeseen sind Bestandteil des Phytoplanktons, also der im Wasser schwebenden pflanzlichen Kleinstlebewesen. In einem bestimmten Maß kommen sie folglich in jedem fließenden und stehenden Gewässer vor und sind daher für den Menschen ungefährlich.
Sind die Bedingungen günstig, können sich Blaualgen jedoch in kürzester Zeit massenhaft vermehren. Günstig sind die Bedingungen dann, wenn es warm wird und der Stickstoff- sowie Phosphorgehalt des Wassers hoch ist. Vor allem in mäßig fließenden Gewässern kann es dann zu einer starken Vermehrung von Blaualgen kommen. Die Tiefe des Wassers ist dabei nicht entscheidend, denn Cyanobakterien sind nicht nur in flachen Gewässern zu finden. Treibt der Wind sie an den Badestrand, ist Vorsicht geboten.