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Korbball-Bundesliga Mit der Routine eines Champions

Die Korbballerinnen aus Findorff erreichen zum Saisonauftakt einen deutlichen Sieg. Der erste Doppelspieltag bringt ein glückliches Unentschieden mit sich.
29.09.2022, 06:00 Uhr
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Von Christian Markwort
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Eines steht für Anke Mailand bereits nach dem ersten Doppelspieltag der neuen Saison in der Korbball-Bundesliga fest: "Positiv überrascht hat mich am ersten Spieltag, dass die Liga enger zusammengerückt ist", erklärt die Trainerin von Rekordmeister SG Findorff. "Kein Team hat beide Spiele verloren und die Ergebnisse waren alle recht eng." So auch bei ihrem eigenen Team, das sich zum Auftakt zunächst ein etwas glückliches 7:7 (4:4)-Unentschieden gegen den ausrichtenden Verein vom TB Stöcken erkämpft hatte. Anschließend konnte das Team jedoch beim souveränen 9:5 (5:2)-Erfolg gegen die TSG Seckenhausen-Fahrenhorst seine Vormachtstellung im Norden der Republik eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Überschattet wurde der erste Spieltag allerdings von einer traurigen Nachricht: Der langjährige Bundesliga-Trainer und Landesfachwart sowie Schiedsrichterwart Dieter Böttcher war am Freitag zuvor im Alter von 75 Jahren unerwartet verstorben, was Trainer und Spielerinnen sämtlicher Teams zutiefst bewegte. "Das ist eine unfassbar traurige Nachricht", zeigte sich nicht nur SG-Trainerin Anke Mailand erschüttert. In beiden Bundesligen wurde dem Verstorbenen deshalb mit einer Schweigeminute gedacht, ehe der Spielbetrieb im Süden wie im Norden angepfiffen wurde.

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Für die Titelverteidigerinnen begann der erste Spieltag mit einem Aufeinandertreffen mit dem TB Stöcken, gegen den sich die Findorfferinnen in der Vergangenheit bereits mehrfach schwergetan hatten. Bereits im Zuge der Vorbereitung mussten sie innerhalb eines Turniers eine Niederlage einstecken. "Stöcken ist spielstark am Kreis und schnell im Konter", verdeutlichte SG-Kapitänin Mona Martens nach Spielende. "Wir wollten deshalb mit einem variablen Angriffsspiel, schnellem Rückzugsverhalten und möglichst wenigen Fehlern dagegen halten", führte die Findorffer Mannschaftsführerin aus.

Mit hohem Tempo gegen den Angriff

Der Start ins Spiel misslang jedoch gehörig, erst beim Stand von 0:4 aus Sicht der Titelverteidigerinnen erzielte Romina von Öhsen den Findorffer Premierentreffer der neuen Spielzeit. "Da wir als häufiger Bundesliga-Nord-Tabellenführer auch die Jahre zuvor regelmäßig die Gejagten waren, fühlte es sich nicht viel anders an als in den vergangenen Spielzeiten", resümierte Laura Nolte. "Und auch unsere jungen Neuzugänge konnten aufgrund ihrer Erfahrung in den erfolgreichen Jugendmannschaften mit dem Druck gut umgehen."

So erzielte beispielsweise Youngster Luana Walter unmittelbar vor der Pause den Ausgleich zum 4:4, dennoch taten sich die Bremerinnen auch in Durchgang zwei weiterhin schwer und mussten sich am Ende mit einem Punkt begnügen. "Unsere Abwehr brauchte einige Zeit, um sich auf Stöckens Angriffsspiel einzustellen", bilanzierte Trainerin Anke Mailand, "unsere Korbfrauen Agnetha Schulze und Romina von Öhsen konnten ihre Klasse aber mehrfach unter Beweis stellen und einen größeren Rückstand verhindern."

Im anschließenden Spiel gegen die TSG Seckenhausen-Fahrenhorst war die SG Findorff darauf vorbereitet, dass die Gegnerinnen mit hohem Tempo versuchen würden, ihnen sofort den Schneid abzukaufen – doch zeigte sich bei den Bremerinnen nun die Routine und das Selbstvertrauen eines echten Champions. Mit ebenfalls hohem Tempo im Angriff hielten die Findorfferinnen dagegen, wodurch sich in der Anfangsphase ein schnelles, aber auch hektisches Spiel entwickelte.

Wenige freie Wurfchancen

Die Hektik verflog allerdings schnell, früh lagen die Findorfferinnen mit 2:0 in Führung, ehe nach dem Anschlusstreffer der TSG schließlich die Stunde von Zoe Turner schlug: Mit einem lupenreinen Hattrick (zwei verwandelte Distanzwürfe und ein Heber vom Kreis) schraubte sie die Führung auf 5:1 und sorgte damit bereits in Durchgang eins für die Vorentscheidung. "In diesem Spiel haben wir gut Tempo gemacht und die  Gegnerinnen stets beschäftigt", freute sich die Trainerin, die allerdings trotz des letztlich deutlichen Erfolgs auch in dieser Partie einige Mängel entdeckt hatte. "Leider war auch in diesem Spiel die Wurfausbeute ausbaufähig und wir haben uns recht wenig freie Wurfchancen erarbeiten können", verdeutlichte Anke Mailand. "Trotzdem freuen wir uns natürlich sehr über die zwei Punkte."

Mit Blick auf den zweiten Spieltag (Sonntag, 16. Oktober, ab 10 Uhr, KGS Leeste) warnte Mailand gleichzeitig davor, abzuheben. "Der nächste Spieltag wird kniffelig, da wir mit Jahn Brinkum und dem Ovelgönner TV zwei Gegner haben, die jeweils ein anderes Angriffssystem spielen als wir selbst." Darauf müsse sich ihre Mannschaft immer etwas einstellen, führte die Trainerin aus, "der Titel aus der letzten Saison bringt uns dabei ganz sicher keinen Vorteil."

Und auch die Tatsache, dass die Stammkorbfrau vom Oldenbroker TV (in der vergangenen Spielzeit noch Teilnehmer an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft) verletzungsbedingt voraussichtlich die gesamte Saison ausfalle, sieht Mailand nicht als Vorteil für ihre eigenen Ambitionen: "Die Ersatzkorbfrau hat einen klasse Job gemacht", betonte Mailand, "und Oldenbrok bleibt weiterhin gefährlich."

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