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Blechlawine Ausschusssprecher will bessere Verkehrsplanung für Freimarkt 2022

Alle Jahre wieder schiebt sich zum Bremer Freimarkt eine Blechlawine durch Findorff und verstopft Straßen und Parkplätze. Nach der Zwangspause 2020 war dies auch in diesem Jahr wieder der Fall.
01.11.2021, 05:00 Uhr
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Ausschusssprecher will bessere Verkehrsplanung für Freimarkt 2022
Von Anne Gerling

So manche Findorffer und Findorfferinnen in den Wohnquartieren rund um die Bürgerweide dürften an diesem Montag erleichtert aufatmen: Der 985. Freimarkt ist vorbei und damit auch der Ausnahmezustand, der gute zwei Wochen lang in einigen Straßen herrschte. Phasenweise kaum ein Durchkommen, Falschparker, waghalsige Wendemanöver, Beinahe-Kollisionen und verbale Schlagabtäusche zwischen Rad- und Autofahrenden – auch wenn auf der Freimarkt-Webseite ein deutlicher Hinweis zu finden war: "Achtung: Es gibt direkt am Bremer Freimarkt keine Parkmöglichkeiten!"

Die Bilanz von Polizei und Innenressort steht zwar noch aus – so viel kann Ulf Jacob (Grüne), Sprecher des Verkehrsausschusses im Findorffer Beirat, aber schon sagen. „Wir waren mit der Regelung im Vorfeld nicht zufrieden.“

Denn obwohl absehbar gewesen sei, dass das Volksfest dieses Jahr durchaus in einem größeren Rahmen stattfinden werde, seien die Vorbereitungen im Vorfeld wenig konkret gewesen. Erst kurz vor dem Start der Veranstaltung sei dann in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ über begleitende Maßnahmen entschieden worden – dies möge zum Teil an der Corona-Pandemie gelegen haben, lasse sich damit aber letztendlich nicht entschuldigen.

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Immerhin: Auch in diesem Jahr wurden neben Einbahnstraßenregelungen und „Anlieger frei“-Verkehrsschildern an verschiedenen Straßen wie etwa der Findorffallee Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes eingesetzt, um Unbefugte davon abzuhalten, dort hineinzufahren. Dies aber nur zu bestimmten Stoßzeiten, wie Jacob beobachtet hat: „Und die können auch nicht durchgreifen, wenn der clevere Freimarktbesucher sagt, er will jetzt hier parken und im Bürgerpark spazieren gehen.“ Bewohnerparken hätte hier helfen können, ist Jacob überzeugt: „Da bräuchte man nicht mehr darüber zu diskutieren, ob jemand Anlieger ist.“

Ganz ausschließen will der Ortspolitiker nicht, dass der eine oder andere Besucher des Volksfestes tatsächlich durch Verbotsschilder, Sperren oder Sicherheitsdienst-Mitarbeiter zu einem korrekten Verhalten animiert wurde. Wie gut das Konzept am Ende funktioniert habe, müsse man sehen. Die entsprechenden Daten lägen hoffentlich bereits zur nächsten Sitzung des Verkehrsausschusses am 16. November vor.

„Für nächstes Jahr brauchen wir viel früher ein größeres Verkehrsüberwachungskonzept“, steht jedenfalls schon jetzt für den Ausschusssprecher fest. Motorisierte Freimarktbesucher könnten schließlich durchaus ein Parkhaus in der Innenstadt ansteuern oder das Park + Ride-Angebot nutzen. Aber: „Wir laden ja den Autoverkehr quasi ein, indem wir keine Parkraum-Bewirtschaftung haben.“ Was die Kosten zur Umsetzung eines Verkehrskonzeptes für den Freimarkt angeht, so sieht Jacob auch Schausteller und Wirtschaftsressort in der Pflicht: „Schließlich müssen auch bei jedem Straßenfest die Verantwortlichen 100 Euro für entsprechende Absperrungen zahlen.“

Während des bisher letzten regulären Freimarktes vor zwei Jahren hatten Polizei und Ordnungsamt 260 Autos abschleppen lassen und verteilten 4250 Knöllchen an Falschparker.

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