Nicht erst seit der Covid-19-Pandemie schwelt bei der SG Findorff der Wunsch nach einer zweiten Sporthalle, bereits seit vielen Jahren liegen dem Bremer Senat Pläne für eine zweite Sporthalle vor. „Wir hoffen, dass durch die Erweiterung der Oberschule Findorff die Dringlichkeit einer neuen Halle erkannt wurde“, verdeutlicht Handball-Abteilungsleiter Rainer Langhorst. „Vom Senat erhoffen wir uns, dass nach vielen Ankündigungen jetzt Taten folgen, weil wir mittlerweile an unsere Grenzen stoßen“.
Besonders die Handballer befänden sich laut Langhorst „am absoluten Limit“. Knapp 400 Mitglieder müssen sich den „Fuchsbau“ an der Nürnberger Straße teilen, neben den ganz kleinen Mädchen und Jungen befinden sich vier Frauen-, drei Männer- sowie zehn Jugendmannschaften im Spielbetrieb. „Unser Fuchsbau platzt aus allen Nähten."
Seit vielen Jahren müssen besonders Kinder in Sporthallen in Walle oder gar Gröpelingen ausweichen, um zumindest den Trainingsbetrieb einigermaßen aufrecht zu halten. Zwischen Oktober und März trainieren neben den Korbballerinnen die Mitglieder der Hockey-Abteilung in der Halle und auch die Fußballer nutzen den „Fuchsbau“ regelmäßig. „Unter uns Sportlern arrangieren wir uns“, versichert Langhorst. Auf Dauer sei das allerdings kein tragbarer Zustand. „Im schlimmsten Fall müssen wir Mannschaften abmelden“, warnt Langhorst.
Der Bedarf einer zweiten Spielsporthalle ist laut Rainer Langhorst seit vielen Jahren schriftlich in allen Akten und im Sportentwicklungsplan fixiert. Allerdings fehle es bislang an der Umsetzung, sagt Langhorst, selbst die angekündigten zusätzlichen Umkleidekabinen seien Wunschdenken. „Unsere Schiedsrichter haben Anspruch auf eine Kabine, die wir nicht stellen können“, verdeutlicht Langhorst. So sei aus seiner Sicht allein schon deshalb zukünftiger Ärger mit dem Verband vorprogrammiert. „Leider können wir das alleine nicht ändern."
Allerdings gebe es auch Positives zu berichten, betont Rainer Langhorst, der kürzlich neben Nadine Berger (verantwortlich für die Frauen) auch Kai Asendorf (Schiedsrichterwart) als neue Mitglieder in der Abteilungsleitung begrüßen konnte. Außerdem stößt mit Judith von Häfen eine neue Verantwortliche für die ganz Kleinen dazu, gemeinsam mit Marc Ottilige und Marcel Lichtenberg (beide Spiel-, Pass-und Rechtswart), Felix Schröder und Christian Stelzner (verantwortlich für die Jugend) sowie Projektleiterin Mareike Worthmann sieht Rainer Langhorst die Handballabteilung der SG Findorff bestens gerüstet.
Dank der engagierten Trainer sei es zudem möglich, neue Talente zu entwickeln und Erfolge zu feiern: So sei es dem Trainerteam Jonas Harms und Marten Rose gerade erst gelungen, die männlichen C-Junioren über die Relegation in die Landesliga zu führen, auch die weiblichen B-und C-Juniorinnen sind in ihrer jeweiligen Landesliga aktiv. Zudem sind sowohl die ersten Frauen- und Männerteams erfolgreich in der Verbands- und Landesliga unterwegs. Trotzdem hat Langhorst angesichts des Platzmangels eine Gefahr erkannt: „Einige der Besten verlieren wir leider immer wieder an andere Vereine“, berichtet er. „Bereits in der D-Jugend werden sie direkt angesprochen, spätestens in der Bremer Auswahl wird Ihnen gesagt, dass sie wechseln müssen, wenn sie weiter kommen wollen.“
Das widerspreche aus seiner Sicht den Statuten des Verbandes, ärgert sich Rainer Langhorst. „Natürlich freuen wir uns, wenn sich Spieler von uns sich in der Oberliga oder höher etablieren“, erklärt er. Doch die Art und Weise der Abwerbung behage ihm „überhaupt nicht und hängt auch mit der fehlenden Halle zusammen“, hadert er.