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Musikalische Wiedergutmachung Polizeichor singt für Senioren

Im Juli war die Polizei nach einer Beschwerde ins Seniorenzentrum Weidedamm gefahren. Die Veranstaltung dort wurde daraufhin beendet. Jetzt rückte die Polizei wieder an, diesmal allerdings mit ihrem Chor.
04.09.2022, 18:01 Uhr
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Von Anke Velten

Im Seniorenzentrum am Weidedamm kam es zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen zu einem Polizeieinsatz. Diesmal allerdings zur Freude der Bewohnerinnen und Bewohner. Bremens Polizeichor war gekommen, um gute Stimmung zu verbreiten, die beim ersten Besuch gründlich vermiest worden war.

Beim Sommerfest im Juli hatte eine Nachbarin die Polizei alarmiert, weil sie sich von der Lautstärke der Musik gestört fühlte (wir berichteten). Der Festgesellschaft war daraufhin die Lust am Feiern vergangen, die Veranstaltung wurde vorzeitig abgebrochen. Das hatten die Polizisten keinesfalls gewollt, betonte Jan Müller, Leiter der Inspektion Nord-West: „Die Polizei kommt, wenn sie gerufen wird. Das ist ja unser Job“.

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Der Zeitungsartikel sprach sich herum und wurde über sämtliche sozialen Netzwerke verbreitet. Hunderte äußerten ihr Unverständnis und stellten sich an die Seite der Seniorinnen und Senioren. Auch bei den Angehörigen war der Vorfall Gesprächsthema Nummer eins, erzählte Einrichtungsleiterin Petra Schlumm. „Richtig klasse“ sei es, dass die Bewohnerschaft ihre große Enttäuschung nicht stillschweigend hingenommen hatte, sondern an die Öffentlichkeit und „auf die Barrikaden“ gegangen sei.

Der Vorfall war bis zu Bremens Polizeipräsident vorgedrungen, der den Polizeichor nach Findorff bat. Die 27 Sänger im Alter zwischen 50 und 92 Jahren unter der Leitung von Jürgen Desczka boten ihrem Publikum ein Potpourri aus beliebten Operettenmelodien und Schlagern. Die Seniorinnen und Senioren hatten im Vorfeld einen speziellen musikalischen Wunsch geäußert, erklärte Gisela Prusseit aus dem Bewohnerbeirat: „Wir haben ihnen gesagt: Sie sollen richtig laut singen und Ramba Zamba machen.“

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