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Diakonie-Krankenhaus Das Ziel: Gute Versorgung und sichere Arbeitsplätze im Bremer Westen

Das Diakonie-Krankenhaus bereitet sich auf die Zukunft vor: Geschäftsführer Thomas Kruse hat mit "Diako 2030" seine Vision für eine umfassende Gesundheitsversorgung und sichere Arbeitsplätze präsentiert.
13.02.2025, 05:12 Uhr
Lesedauer: 4 Min
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Das Ziel: Gute Versorgung und sichere Arbeitsplätze im Bremer Westen
Von Anne Gerling
Inhaltsverzeichnis

Ende November hat der Bundesrat das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) verabschiedet, das die Behandlung von Patientinnen und Patienten in Deutschlands Kliniken verbessern und die flächendeckende medizinische Versorgung stärken soll. Seit 1. Januar ist das Gesetz in Kraft – was es konkret für Bremens Krankenhauslandschaft bedeutet, muss sich noch zeigen. Klar ist: Unter anderem soll damit die Ambulantisierung weiter vorangetrieben werden. Vor diesem Hintergrund bereitet sich im Bremer Westen das evangelische Diakonie-Krankenhaus mit dem Strategiepapier „Diako 2030“ auf die Zukunft vor. Geschäftsführer Thomas Kruse hat das Konzept, das verschiedene Optionen auflistet, kürzlich dem Gröpelinger Beirat vorgestellt. Was er dazu betont: „Das sind Überlegungen, die noch mit den Behörden abgesprochen werden müssen.“

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So sieht die Strategie aus

Das Diako versorgt etwa 100.000 Einwohner zwischen Findorff und der Lesum. Erklärtes Ziel der Zukunftsstrategie ist es, für den Bremer Westen auch weiterhin eine umfassende Gesundheitsversorgung von der Beratung über die ambulante und stationäre ärztliche Behandlung bis hin zur Altenpflege sicherzustellen. Zukünftig könnten Kruse zufolge dabei auch Angebote für ambulante Reha und betreutes Wohnen – die es im Diako bislang nicht gibt – geschaffen werden. Wichtig ist dem Diako-Geschäftsführer außerdem, die Arbeitsplätze in seinem Haus – aktuell sind dies mehr als 1000 Vollzeitstellen – zu sichern. Diese Ziele sollen folgendermaßen erreicht werden.

Ausrichtung zur Heerstraße

Eine entscheidende Rolle bei den Diako-Zukunftsplänen spielen die Wohnhäuser an der Oslebshauser Heerstraße 6 bis 18 gleich rechts neben der Zufahrt aufs Krankenhausgelände. Eigentümerin der zum Teil baufälligen Immobilien ist die Evangelische Diakonie-Krankenhaus gGmbH. Kruse: „Wir würden die Gebäude gerne abreißen und uns zur Hauptstraße hin ausweiten.“ Dabei könnte die Togostraße – bisher eine Sackgasse – per Durchstich direkt an die Heerstraße angebunden und an der Heerstraße ein Neubau errichtet werden, der Kruse zufolge maximal so hoch würde wie das 2008 eröffnete Ärztehaus am Diako. Dort könnten Beratung durch die Gesundheitsimpulse, ambulante Behandlung in einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) und Ausbildung, zum Beispiel in einer Physiotherapieschule, erfolgen. Im Erdgeschoss wäre außerdem noch Platz für mehrere Geschäfte.

Mehr Parkplätze

Rund um das Diako mangelt es an Parkmöglichkeiten. Deshalb möchte Kruse den 5500 Quadratmeter großen Parkplatz auf der anderen Straßenseite schräg gegenüber vom Krankenhaus „neu sortieren“, um dort weitere Abstellmöglichkeiten zu schaffen: „Wir rechnen mit 40 zusätzlichen Parkplätzen.“ Ein Parkdeck mit mehreren Ebenen – der Gröpelinger Beirat würde dies mehrheitlich ausdrücklich begrüßen – sei dort aber nicht geplant, stellte der Diako-Geschäftsführer auf Nachfrage der Ortspolitiker klar. Entsprechende Überlegungen hatte es unter Kruses Vorgänger Walter Eggers gegeben, diese wurden Kruse zufolge aber aufgrund von Widerstand aus der Nachbarschaft und aus Kostengründen schließlich verworfen.

Ausbau des Angebots

Neben Kurz- und Langzeitpflege soll am Diako auch eine Übergangspflege eingerichtet und der Tagesklinikbereich erweitert werden. Außerdem sieht die Zukunftsstrategie ein integriertes Notfallzentrum vor, in dem zukünftig gemeinsam mit Vertretern der Krankenkassen Patienten begutachtet und triagiert – also nach Priorität eingeteilt – werden können. Auch ein Angebot für ambulante Rehabilitationsmaßnahmen ist angedacht, Kruse zufolge gibt es bereits Gespräche mit einem potenziellen Kooperationspartner: „Das sehen wir als Potenzial, denn bisher müssen Patienten dafür ins Klinikum Links der Weser.“ Schließlich könnte nach Ansicht des Geschäftsführers auch der Geriatrie-Bereich – also die Altersmedizin – zukünftig für das Diako relevant werden: „Wir haben einen Antrag beim Gesundheitsressort gestellt, bisher aber noch nichts dazugehört.“

Perspektiven für den Park und das Diakonissenmutterhaus

Die Planungen schließen auch den Diako-Park und das benachbarte Diakonissenmutterhaus mit ein, das die Pflegeeinrichtung Haus Emmaus an der Adelenstraße betreibt – Thomas Kruse ist auch Geschäftsführer der Haus Emmaus gGmbH. Angedacht ist, ein Gebäude des Diakonissenmutterhauses abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen, um Kurz- und Langzeitpflege zusammenzuführen und eventuell auch Räumlichkeiten für betreutes Wohnen zu schaffen. Das Gebäude, in dem aktuell die Gesundheitsimpulse untergebracht sind, würde nach dem Umzug des Angebots an die Heerstraße ebenfalls abgebrochen. Und durch den Abriss eines alten Bauernhauses und eines Schuppens am südlichen Rand des Geländes könnten schließlich 40 zusätzliche Parkplätze auch für das Krankenhauspersonal geschaffen werden. Die Verkehrsführung auf dem Krankenhausgelände wiederum – die mitunter durchaus chaotisch ist – könnte laut Strategiepapier durch einen Einbahnstraßenverkehr verbessert werden – dafür müsste per Durchstich eine Ausfahrt zur Stapelfeldstraße hin angelegt werden.

So geht es weiter

Noch sind diese Ideen reine Theorie. Bis sie tatsächlich in die Tat umgesetzt werden könnten, ist noch einiges zu tun. „Wir müssen Gutachten erstellen lassen und mit den Ressorts und mit Ihnen als Beirat sprechen – das habe ich heute getan“, beendete Kruse seine Präsentation. Und konnte schon mal eine erste positive Rückmeldung von Ortsamtsleiterin Cornelia Wiedemeyer mitnehmen: „Unsere Unterstützung werden Sie haben, wir möchten unser Krankenhaus gerne behalten und ich bin sicher: Sie sind fit für die Zukunft.“

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