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Fahrradkurs für Viertklässler Geschicklichkeitstraining auf dem Schulhof

In manchen Bremer Quartieren haben bis zu 90 Prozent der Grundschüler keinen Fahrradführerschein, sagt Verena Nölle von der Landesverkehrswacht. Ein Intensivkurs soll das ändern.
27.07.2021, 18:51 Uhr
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Geschicklichkeitstraining auf dem Schulhof
Von Anne Gerling

Alles andere als beschaulich geht es in der ersten Ferienwoche auf den Pausenhöfen mehrerer Grundschulen in Bremen und Bremerhaven zu: Etwa 100 Mädchen und Jungen nutzen die freien Tage, um bei einem Fahrradintensivkursus auf dem Rad sicherer zu werden.

Organisiert hat das fünftägige Trainingsprogramm, das bundesweit unter den Landesverkehrswachten für Aufsehen gesorgt hat, das Aktionsbündnis „Aber sicher! – Gemeinsam für ein verkehrssicheres Bremen“. Es findet an an den Grundschulen Delfter Straße in Huchting, Osterhop in Hemelingen, Halmerweg in Gröpelingen, an der Verkehrsschule auf dem Gelände der Jacobs Universität in Grohn, der Surheider Schule und der Pestalozzi-Schule in Bremerhaven statt.

Manche Kinder lernen das Fahrradfahren zu Hause nicht oder noch nicht gut, beobachtet Verena Nölle, Koordinatorin für Verkehrserziehung bei der Landesverkehrswacht, schon seit 2016. Eigentlich sollte jeder Viertklässler die Grundschule als geprüfter Radfahrer verlassen. Aber: „In manchen Quartieren haben bis zu 90 Prozent der Grundschüler keinen Fahrradführerschein. Das ist sehr viel. Und entweder man nimmt es hin, oder man sagt: Wir wollen das ändern.“

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Deshalb gibt es jetzt fünfmal fünf Stunden Theorie und Praxis: Bevor die Viertklässler im Fahrrad-Parcours der Landesverkehrswacht Geschicklichkeit und Motorik trainieren, wurden gemeinsam alle mitgebrachten Fahrräder überprüft und auch gleich mal ein Reifen geflickt. Am Fahrrad-Simulator lernen die Kinder Gefahrensituationen kennen – etwa, wenn sich unerwartet eine Autotür öffnet oder ein Ball auf die Straße rollt. „Ziel ist es, die teilnehmenden Kinder zu sicheren Fahrradfahrern zu schulen, sowohl in Bezug auf die Verkehrsregeln als auch auf das sichere Beherrschen des Fahrrads“, so Nölle. Der krönende Abschluss ist für Freitag, 30. Juli, geplant: Dann wollen die Kinder im zweiten Anlauf bei "ihren" Kontaktpolizisten endlich ihren Fahrradführerschein machen.

"Wir sprechen alle von Verkehrswende, dabei sind viele Kinder in den Schulen noch nicht sicher auf dem Rad", betont Nölle, die für die Zukunft jährliche Fahrradintensivkurse anstrebt und auf Sponsoren hofft. Denn die mehr als 16.000 Euro teure Premiere in diesem Jahr konnte nur mit der finanziellen Unterstützung der Bremer Bürgerstiftung, der Schuloffensive Bremen, der Unfallkasse Bremen, der Gewoba, von Umweltbildung Bremen, des Rotary Club Bremen Weser und der Bremischen Kinder- und Jugendstiftung realisiert werden.

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