- Bauarbeiten seit September
- Angstort Autobahnunterführung
- Erlebnispfad ist in Arbeit
- Audio-Tour zum Rundweg
Gar nicht so einfach ist es derzeit, von Gröpelingen aus in den Naherholungspark Grüner Bremer Westen zu gelangen – und das sogar auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Denn am Pappelweg versperrt ein Bauzaun die Zufahrt zum Kleingärtnerweg, der unter der A27 hindurch ins Parzellengebiet führt und seinen Namen seiner jahrzehntelangen Beliebtheit bei vielen Kleingärtnern verdankt: Im Volksmund hieß er schon lange Kleingärtnerweg, bevor der Straßenname ab 1960 dann auch im Bremer Stadtplan zu finden war. Ähnlich ist die Lage am Weg im Vogelschutzgehölz und am Cornusweg. Auch hier ist aktuell kein Durchkommen.
Bauarbeiten seit September
Grund dafür sind Bauarbeiten. Seit Anfang September arbeitet der Umweltbetrieb Bremen (UBB) daran, das Wegesystem an dieser Stelle attraktiver, sicherer und komfortabler zu machen. Über die Achse Kleingärtnerweg, Vogelschutzgehölz und Cornusweg soll zukünftig der voriges Jahr fertiggestellte fünf Kilometer lange Rundweg "In den Wischen" von Gröpelingen aus gut zu erreichen sein, sodass mehr Menschen aus dem Stadtteil zum Joggen, Spazierengehen oder Radfahren dorthin kommen.
Dafür müssen diese Wege nun aber erst einmal regelrecht auf links gekrempelt werden – besonders große und alte Bäume entlang der Strecke wurden mit Brettern verkleidet und die Wasserleitungen im Erdreich mit Metallplatten geschützt, denn aktuell ist dort schweres Gerät im Einsatz
In einem ersten Schritt wurde das alte Pflaster von den Wegen entfernt. Der Kleingärtnerweg, an den aus Blickrichtung Pappelweg rechter Hand bis vor Kurzem noch Kleingärten angrenzten, ist verbreitert worden. Die Fläche neben dem Weg soll später begrünt und mit Kirschbäumen bepflanzt werden, deren Früchte im Sommer von allen geerntet werden dürfen. Aktuell wird ein neuer Zaun gesetzt, der den öffentlichen Bereich und die Kleingärten voneinander trennt. Im November soll dann die Kabeltrasse für eine modernere, energiesparende und insektenfreundliche Beleuchtung kommen. Im November und Dezember sind am Kleingärtnerweg laut UBB ebenso wie im Vogelschutzgehölz und im Cornusweg Asphalt- und Pflasterarbeiten geplant. Anschließend sollen die Randbereiche der Wege stabilisiert und besät und im Januar schließlich noch Rampen zur Verkehrsberuhigung eingebaut werden.
Angstort Autobahnunterführung
Auch in Gröpelingen gibt es – wie im benachbarten Walle – einen Mäusetunnel: So nennen die Gröpelinger seit Jahrzehnten die Autobahnunterführung am Kleingärtnerweg, die auch hier von manchen als Angstort empfunden wird. Rolf Heide, Vorsitzender der Kleingarten-Interessengemeinschaft Gröpelingen-Oslebshausen und ehemaliger SPD-Beiratspolitiker, setzt sich deshalb seit Jahren dafür ein, dass die Unterführung heller und freundlicher gestaltet und möglichst so ertüchtigt wird, dass dort nach Starkregen kein Wasser mehr stehen kann. Entsprechende Maßnahmen seien im Zuge des im integrierten Entwicklungskonzept (IEK) Gröpelingen aufgelisteten Projekts „Grün-Blaue Wege“, das Gröpelingens besondere Lage zwischen dem Blockland und der Weser im Stadtteil sichtbar machen soll, für dieses Jahr geplant gewesen, so Heide: „Bislang sieht es aber nicht so aus, als ob da konkret etwas passiert.“
Erlebnispfad ist in Arbeit
Durch die aktuellen Sperrungen ist auch der Rundweg In den Wischen aktuell teilweise nicht begehbar beziehungsweise mit dem Rad befahrbar. Dort sind jenseits der Bauzäune die ersten Stationen des zukünftigen Naturerlebnispfades „Wilder Grüner Westen“ zu entdecken: Dieser gut einen Kilometer lange Erlebnispfad mit insgesamt 13 Informationstafeln und interaktiven Erlebnisstationen wird als Rundstrecke über den Cornusweg, am Maschinenfleet entlang, über den Gesche-Gottfried-Weg und schließlich über den Waller-Marsch-Weg führen und ist ein Projekt aus dem IEK, das Umwelt- und Bauressort derzeit gemeinsam umsetzen.
Audio-Tour zum Rundweg
Für zukünftige Touren durch den Grünen Bremer Westen können sich Naturbegeisterte neben dem Naturerlebnispfad auch schon mal die Audio-Tour vormerken, die Studentin Swaantje Stute im Studiengang Stadt- und Regionalentwicklung an der Universität Bremen zum Rundweg In den Wischen zusammengestellt hat. Auf der Tour, die unter www.gruenerbremerwesten.de zu finden ist, ist unter anderem zu erfahren, wie der Waller Feldmarksee und das Maschinenfleet überhaupt entstanden sind, wie sich das Gebiet in den vergangenen Jahren verändert hat, wie vielfältig es ist und weshalb Streuobstwiesen einen besonderen ökologischen Wert haben.