Mit dem Beginn der Gartensaison müssen sich Kleingärtner im Gebiet westlich vom Waller Feldmarksee vorübergehend auf Einschränkungen und Umwege einstellen. Denn dann wird am Waller-Marsch-Weg zwischen der neuen Brücke über den Schirmdeichsgraben und den Gesche-Gottfried-Weg das mittlerweile ziemlich holperige Betonsteinpflaster entfernt und durch Asphalt ersetzt. Deshalb wird der Waller-Marsch-Weg ab Montag, 7. März, ab dem Mittelwischweg komplett gesperrt. Bis voraussichtlich 31. Mai ist dort dann weder zu Fuß, noch mit dem Fahrrad oder dem Auto ein Durchkommen.
Um sich im Vorfeld mit allen Beteiligten über die geplante Baumaßnahme und die dadurch notwendigen Umleitungen beziehungsweise alternative Strecken abzusprechen, hatten Bauleiter Frank Leißner vom Umweltbetrieb Bremen (UBB) und Lisa Hübotter, Projektleiterin Grüner Bremer Westen im Umweltressort, zu einem Vor-Ort-Termin ins Kleingartengebiet eingeladen.
Der Hintergrund
Hintergrund der Baumaßnahme ist die Anlage eines neuen fünf Kilometer langen Rundwegs zum Spazierengehen, Joggen und Radfahren am Maschinenfleet entlang, um den Waller Feldmarksee herum und durchs Kleingartengebiet hindurch. Damit soll der Naherholungspark Grüner Bremer Westen insgesamt für Besucherinnen und Besucher attraktiver werden. Die Idee zu solch einer Strecke ist schon viele Jahre alt. Seit zwei Jahren wird das Vorhaben nun schrittweise realisiert, und bis auf den Abschnitt Waller-Marsch-Weg ist der Weg mittlerweile komplett hergerichtet. Ab 7. März wird sich der Bautrupp nun also vom Gesche-Gottfried-Weg aus in Richtung Brücke voranarbeiten. Im Abschnitt von der Brücke bis zum Mittelwischweg bleibt der Belag auf dem Waller-Marsch-Weg wie er ist, dieser Bereich wird allerdings für die Baustellenlogistik benötigt und ist deshalb während der Bauzeit auch gesperrt.
Waller-Marsch-Weg bekommt Schranke
Ab der Brücke soll dann die aktuell vier Meter breite Fahrspur an jeder Seite um 50 Zentimeter schmaler und der Randbereich begrünt werden, erklärt Hübotter: „Wir wollen Schritt für Schritt den Verkehr aus dem Gebiet herausziehen. Und wir wollen ganz klar, dass das hier dann eine Rad- und Fußwegverbindung wird.“

Das ist der neue Rundweg In den Wischen.
Aus diesem Grund wird Bauleiter Frank Leißner zufolge am Mittelwischweg zukünftig eine Schranke dafür sorgen, dass nur noch Kleingärtner mit dem Auto in das Gebiet hineinfahren können. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Besucher ihre Autos im Waller-Marsch-Weg abstellen, um über die neue Brücke zur Spiel- und Liegewiese am See zu laufen. Entlang des neuen Rundweges sollen außerdem – wie im Waller Teil des Gebietes bereits geschehen – noch Bänke und Mülleimer aufgestellt werden, kündigt Hübotter an.
Alternative Strecke
UBB-Mitarbeiter Leißner hat auch die anderen Bauabschnitte für den zukünftigen Rundweg betreut und möchte im Interesse der Kleingärtner die nun anstehenden Arbeiten schnellstmöglich abschließen. „Dieser letzte Bauabschnitt ist der, der die Kleingärtner im Gebiet am meisten betreffen und einschränken wird“, weiß er und empfiehlt die Anfahrt über die Alternativroute Im Vogelschutzgehölz / Cornusweg / Stadtmusikantenweg. „Darüber kann man die meisten Wege erreichen“, sagt Leißner. Der Jacob-Lebel-Weg und der Klarapfelweg seien da die Ausnahmen. Dorthin gelangt man ab 7. März nur über den Weg am Maschinenfleet. Mit einer Ausnahme: Rettungsfahrzeuge werden im Notfall durch die Baustelle hindurch auch diese beiden Wege anfahren können. Für Besucher und Kleingärtner, die ihre Autos im Kleingartengebiet abstellen möchten, gibt es Parkmöglichkeiten am Evenapfelweg.
Auswirkungen auf die Natur
Das Treffen nutzten auch einige aufgebrachte Anlieger, um sich bei Lisa Hübotter über die ihrer Meinung nach sinnlose Fällung einer 100-jährigen Eiche am Gesche-Gottfried-Weg zu beschweren. Diese Maßnahme hat allerdings Hübotter zufolge nichts mit den Arbeiten am neuen Rundweg zu tun und ist auch nicht von ihr veranlasst worden.
Was bei dem Ortstermin deutlich wurde: Dass das große verwunschene Kleingartengebiet im Bremer Westen nun durch ein besseres Wegenetz einem breiteren Publikum, Joggern und Radfahrern zugänglich gemacht werden soll, wird von manchen Menschen auch mit Skepsis und Sorge beobachtet. Katrin Haselbach, die sich für den Amphibienschutz engagiert, und Carla Peinemann vom Netzwerk Igelfreunde etwa bitten um besondere Vorsicht, da links und rechts der Wege aktuell noch viele Tiere unter Laub und im Gestrüpp ausharren. Sie habe sich bei ihren Spaziergängen durch das Gebiet stets an der ungestörten Natur erfreut, schilderte außerdem eine Besucherin des Treffens: „Es hat alles gepasst. Die Büsche konnten wachsen, die Vögel konnten nisten. Und nun müssen hier etliche Büsche und Bäume abgeschlagen werden, nur damit hier Menschen bespaßt werden können?“
Auch ihr tue es grundsätzlich um jeden gefällten Baum leid, sagt dazu Lisa Hübotter. Die Stadt habe aber nun einmal dafür zu sorgen, dass keine Menschen in dem Gebiet zu Schaden kommen, Stichwort Verkehrssicherungspflicht: „Theoretisch hätten wir das Gebiet – so, wie es war – zumachen müssen, weil man hier nicht herumlaufen darf, wenn die Gefahr von Personenschäden besteht.“