Die Bilanz liest sich ganz ordentlich: 17 Punkte sammelte das Team von Tura Bremen in bislang 16 Spielen der Bremen-Liga. Das reichte der Mannschaft von Steffen Dieckermann zum 13. Platz. Sie ist damit mittendrin im Tabellenkeller und scheint ganz gut gerüstet für den Abstiegskampf der zweiten Saisonhälfte. Das gilt umso mehr angesichts des Saisonverlaufs. Zu Beginn des Novembers schien Tura nämlich bereits einigermaßen abgeschlagen.
„Ich brauchte damals nicht auf die Tabelle zu gucken“, erinnert sich der Trainer an den tristen Herbst. Sein Team hatte gerade fünf Punkte auf dem Konto. Das reichte zwar, um den vorletzten Platz vor dem bis heute abgeschlagenen SC Vahr-Blockdiek (3) zu behaupten. Die Konkurrenz hatte sich allerdings bereits ein gutes Stück von den Gröpelingern abgesetzt. Aber dann kam eine Besprechung, die alles ändern sollte.
Eine alles verändernde Ansprache
Nach der 3:6-Heimniederlage gegen den FC Oberneuland – einem Tiefpunkt der Hinrunde – hatte Dieckermann seine Kicker zusammengerufen. Es ging damals um die „generelle Einstellung“. Der mit rund 30 Spielern bestückte und deshalb ziemlich große Kader nutzte dem Trainer nur wenig, da er nicht alle Aktiven für wirklich zuverlässig und fit hielt. Das teilte Steffen Dieckermann dem versammelten Aufgebot denn auch mit – und offenbar hatte seine Ansprache die gewünschte Wirkung. „Seitdem haben wir eine gute Intensität“, stellt der Tura-Coach jedenfalls zufrieden fest.
Gleich im Anschluss war seinem Team auch ein 4:3-Erfolg über den TV Eiche Horn gelungen. Danach musste man sich dem Tabellenführer SV Hemelingen zwar mit 1:5 geschlagen geben. Aber dank der Siege gegen den ESC Geestemünde (3:1), die BTS Neustadt (2:1) und den SC Vahr-Blockdiek (3:2) ging Tura mit einer kleinen Serie in die Winterpause. Die Auszeit kam also nicht unbedingt im richtigen Moment. „Es hätte gern noch ein, zwei Wochen weitergehen können“, findet Dieckermann.
Trotzdem ist die Stimmung jetzt eine ganz andere. In der Tabelle hat Tura ja den Anschluss hergestellt und sogar den ein oder anderen Mitkonkurrenten hinter sich gelassen. Zudem unterstrichen die vier Siege aus den letzten fünf Partien des vergangenen Jahres: Das Team kann durchaus mithalten. „Alle haben ein gutes Gefühl mit in die Winterpause genommen“, sagt Steffen Dieckermann. Für ein gutes Gefühl sorgte auch das Trainingslager am vergangenen Wochenende.
Von Freitag bis Sonntag weilte der Kader in Westerstede, um im dortigen Sportzentrum an Form und Taktik zu feilen. „Wir waren dort mit 27 Spielern und hatten Topvoraussetzungen“, sagt der Tura-Coach. Er konnte auch ganz gut damit leben, dass der Test gegen die ebenfalls in den Gästehäusern untergebrachte SG Unterstedt mit 1:2 verloren ging – zuvor hatten einige anstrengende Einheiten in der Westersteder Kälte auf dem Programm gestanden.
Mit Tura ist also wieder zu rechnen. Vorbei sind die Zeiten, als der Aufsteiger aus 2023 abgeschlagen und auf dem Weg zurück in die Landesliga zu sein schien. Damit es aber auch beim Start in die zweite Saisonhälfte am 8. Februar beim Tabellennachbarn SG Aumund-Vegesack (14.) noch immer gut läuft, müssen wohl einige Voraussetzungen erfüllt sein. Das gilt vor allem für die mentale Seite. „Die Erfolge haben uns Überzeugung gegeben“, sagt Steffen Dieckermann – und hofft, das Selbstvertrauen möge in den kommenden Wochen anhalten. Zudem wünscht er sich die personelle Konstanz aus den Partien des letzten Jahres: „Ich konnte da erstmals vier, fünf Spiele mit der gleichen Aufstellung bestreiten.“