Zwei offenbar ausgebrochene Anatolische Hirtenhunde haben Nachbarn des Hemelinger Parzellengebietes am Heumarschweg am Mittwoch in Angst und Schrecken versetzt. Für einen Yorkshireterrier endete die Begegnung mit den zentnerschweren Hütehunden tödlich: „Ich habe die großen Hunde beim Spazierengehen schon von Weitem auf uns zukommen sehen, aber da war es schon zu spät“, sagt Heinz-Jürgen Ahlers. Die kleine Lotti, die der Rentner und seine Frau in Pflege hatten, sei von einem der großen Hunde totgebissen worden.
Der Vorfall mit den auch Kangal genannten Hunden machte unter Hemelinger Gassigängern und Hundefreunden schnell die Runde. Manche bezweifeln, dass die großen Tiere artgerecht gehalten werden. Nicola Gerson berichtet beispielsweise, schon zuvor, am Sonntag, seien sie vom Grundstück ihres Besitzers ausgebüxt. „Wir trauen uns kaum noch, da lang zu gehen. Und ganz in der Nähe ist eine Kindertagesstätte“, sagt sie. Heinz-Jürgen Ahlers rief die Polizei und nahm Gerson mit zu dem Gespräch.
„Die Beamten rieten uns, wir sollten in so einer Situation lieber unsere Hunde opfern, als dazwischen zu gehen“, sagt sie. Mittlerweile hat die Polizei von sich aus eine Ordnungswidrigkeitenanzeige geschrieben, wie Polizeisprecher Bastian Demann am Freitag auf Nachfrage mitteilte. Das Ordnungsamt sei eingeschaltet worden, „um eine Prüfung zur Geeignetheit des Hundehalters (Kangalhunde) anzuregen“.
Der Mann habe am Donnerstag Besuch vom Ordnungsamt gehabt, so Bastian Demann. Und es werde geprüft, „ob weitere polizeiliche Maßnahmen erforderlich sind“. Auch von der Innenbehörde ist derzeit nur zu erfahren: „Aktuell trägt das Ordnungsamt die eigenen Informationen sowie eventuell vorliegende Erkenntnisse der Polizei und anderer Behörden zusammen.“