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Sebaldsbrück: Weg eröffnet So geht es auf der Galopprennbahn weiter

Mit der Eröffnung eines Weges über die Galopprennbahn beginnt nun die Entwicklung des 30 Hektar großen Areals zu einer Parkanlage. In einer Beteiligungsrunde stellten die Planer die nächsten Schritte vor.
29.06.2023, 05:00 Uhr
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So geht es auf der Galopprennbahn weiter
Von Christian Hasemann
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Die Ortsamtsleiter aus Hemelingen und der Vahr haben mit Noch-Senatorin Maike Schaefer (Grüne) den Weg über die Galopprennbahn eröffnet. Im Anschluss hat das beauftragte Planungsbüro den aktuellen Stand seiner Ideen zur künftigen Nutzung des Geländes präsentiert. Das Büro sieht mehrere Möglichkeiten, den künftigen Park mit den Bürgerinnen und Bürgern bereits jetzt umzugestalten – auch wenn noch kein Bebauungsplan vorliegt.

Wie ist der aktuelle Stand?

Vor knapp einem Jahr hatte das Planungsbüro West 8 den Rahmenplan zur künftigen Nutzung des Geländes präsentiert. Christoph Elsässer sieht die Galopprennbahn in der aktiven Phase des Umbaus. "Der erste Schritt ist die jetzige Situation mit der Öffnung des Weges", sagte er vor dem ehemaligen Golfhaus der Golfanlage auf der Rennbahn.

Der asphaltierte Weg verbindet die Vahr mit Hemelingen über die Galopprennbahn hinweg. Im Norden schließt er am Carl-Goerdeler-Park an, im Süden an das Kleingartengebiet Holter Feld. Damit ist ein häufig geäußerter Wunsch aus den beiden Stadtteilen umgesetzt: die Öffnung des Geländes für die Bevölkerung.

Elsässers Appell setzte darauf auf: "Ich schlage vor, die grüne Bahn schon jetzt zu nutzen." Weitere Punkte, die man direkt umsetzen könnte, wären nach seiner Ansicht der Klimawald und der Sinnesgarten entlang des Mittelkampsfleet.

Teile der Galopprennbahn sollen als sogenannter Klimawald aufgeforstet werden, der Sinnesgarten soll Raum für Kräuter, Gemüse und Aufenthaltsbereiche entlang des Mittelkampsfleet bieten.

Bereits jetzt könnte die Draußenschule der Oberschule Sebaldsbrück ihren Bereich ausdehnen und ihren Bereich abgrenzen, ergänzte Elsässer. "Damit hätten wir bereits so etwas wie einen Basispark", so Elsässer, der die Entwicklung als einen laufenden Prozess unter Einbeziehung der Bevölkerung versteht. Seit mehreren Jahren unterrichtet die Oberschule unter freiem Himmel auf der Galopprennbahn.

Senatorin mit versöhnlicher Botschaft

Maike Schaefer betonte, dass die Planungen nicht über die Köpfe der Menschen hinweg gemacht worden seien, sondern mit den Bürgern vor Ort. "Insbesondere auch mit der Jugend, denn das sind diejenigen, die in den kommenden Jahrzehnten die Fläche nutzen werden." Es habe viele Ansprüche und viele Wünsche gegeben. "Und es ist okay, wenn sich die Fläche nach und nach entwickelt."

Es sei etwas Tolles angestoßen worden und sie habe die Hoffnung, dass die Fläche von Menschen aus der ganzen Stadt genutzt werde. "Hier entsteht einer der größten Parks Bremens, der in Konkurrenz zum Bürgerpark treten wird", prophezeite sie. Zum Schluss etwas Versöhnliches: "Wir hatten auf Wohnbebauung auf dem Gelände gesetzt. Heute bin ich total froh, wenn ich diese Entwicklung hier sehe, und ich bin froh, dass der Volksentscheid so ausgegangen ist."

Zur Erinnerung: Der Bremer Senat wollte auf der Fläche eigentlich den Wohnungsbau vorantreiben, in einem Volksentscheid stimmte aber die Mehrheit der Wahlberechtigten gegen die Bebauung. Seitdem wird an der zukünftigen Gestaltung der annähernd 30 Hektar großen Grünanlage zwischen Hemelingen und der Vahr gearbeitet.

Was soll folgen?

"In einem nächsten Schritt könnten weitere Fußwege folgen, die auch durch den Klimawald, der aufgeforstet wird, führen", sagte Elsässer. "Damit hätte man schon einen wunderbaren Park", betonte der Diplom-Ingenieur. Für intensive Nutzungen wie Sportanlagen und Plätze hätte man zeitlich Luft. "Sportanlagen und Eventhalle mit Parkplätzen müssen wir noch nicht umsetzen, solche intensive Nutzungen würden ganz am Schluss folgen."

Tatsächlich wären solche Anlagen derzeit rechtlich auch gar nicht möglich. Noch fehlt ein Bebauungsplan für das Gelände. Nach Schaefers Worten soll im Herbst der abschließende Plan vorgestellt werden, danach folgt die Aufstellung des Bebauungsplans. Sie rechnet mit einer Veröffentlichung des Bebauungsplans 2025 – wenn zukünftig die Ressorts Bau und Umwelt gut miteinander kommunizierten. Bisher lagen Umwelt und Bau in der Zuständigkeit eines Hauses, künftig sind es zwei senatorische Behörden: Bau, Stadtentwicklung und Verkehr sowie Umwelt, Klima und Wissenschaft.

Hat sich etwas verändert?

Die Planungen haben sich seit der Präsentation im vergangenen Jahr in Details verändert. So sind nach wie vor Sportanlagen im westlichen Teil vorgesehen, in der Mitte entlang des Mittelkampsfleet der Sinnesgarten und der Klimawald, im östlichen Bereich die Draußenschule. Der Skatepark ist nach einem Lärmschutzgutachten in die Mitte des Geländes gerutscht, um mindestens 150 Meter Abstand zur Wohnbebauung einzuhalten.

Das Büro West 8 sieht in der Umgestaltung eher einen Prozess, in dem Bürgerinnen und Bürger mitwirken können, als den Auftrag einen fertig gestalteten Park auf die Galopprennbahn zu setzen. So betonte auch Katharina Frank von West 8: "Es wäre toll, wenn sich Initiativen und Menschen finden, die mitwirken. Es wäre toll, wenn man schon jetzt anfängt und Bäume pflanzt." Man wolle nicht ganz klassisch etwas entwickeln, sondern "wir setzen darauf, dass etwas mit ihnen zusammen entstehen kann", so Frank.

Was gibt es schon?

Seit mehreren Jahren gibt es verschiedene Angebote auf der Galopprennbahn, die als Zwischennutzung konzipiert sind. Unter anderem betreibt der Verein Sportgarten ein Sportangebot auf dem Gelände, es gibt traditionelles Bogenschießen, Schnuppergolf, und ein Kulturverein organisiert Musik- und Kunstveranstaltungen. Der Bremer Radsportverein plant außerdem eine sogenannte Cyclocross-Strecke und Radrennen auf dem Gelände. Weitere Informationen auf der Internetseite: www.galop-de-porc.de.

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