Ein Unfall mit Todesfolge am Zebrastreifen auf der Leher Heerstraße im vergangenen Monat hat beim Horn-Leher Beirat Bestürzung ausgelöst – und den Fußgängerüberweg einmal mehr in den Fokus der Stadtteilpolitiker gerückt. Bei dem Verkehrsopfer habe es sich um eine im Stadtteil sehr bekannte und beliebte Unternehmerin gehandelt, die noch vor wenigen Wochen angesichts eines geplanten Sommerfestes in der Wilhelm-Röntgen-Straße mit dem Beirat in Kontakt gestanden habe, berichtet Ortsamtsleiterin Inga Köstner. Bürgerinnen und Bürger forderten nun, den Fußgängerüberweg durch eine Ampel zu ersetzen oder ihn gleich ganz abzuschaffen.
Die Idee, den Zebrastreifen durch eine Ampel zu ersetzen, war im Rahmen der jüngsten nichtöffentlichen Sitzung des Koordinierungsausschusses von der Links-Fraktion aufgegriffen worden. In einem Dringlichkeitsantrag forderte sie, das Amt für Straßen und Verkehr möge eine sogenannte Bedarfsampel einrichten, um das Gefahrenpotenzial für alle beteiligten Verkehrsteilnehmer auf ein Minimum zu reduzieren. Der Antrag fand allerdings keine Mehrheit im Koordinierungsausschuss. Der Beirat Horn-Lehe nehme die Forderungen und Bitten aus der Bevölkerung sehr ernst, teilt Köstner mit. Dennoch wolle er keine voreiligen Entscheidungen treffen.
Immer wieder Beschwerden zum Fußgängerüberweg
Der Fußgängerüberweg sei seinerzeit nach dreijähriger Prüfung auf Initiative der Bewohner des Johanniterhauses eingerichtet worden. Seit seiner Eröffnung seien immer wieder Beschwerden zum Fußgängerüberweg an den Beirat und das Ortsamt herangetragen worden. „Die jeweils für Verkehr zuständigen Fachausschüsse des Beirates haben sich in der Vergangenheit deshalb sehr oft mit möglichen Ideen zur Verbesserung der Verhältnisse vor Ort beschäftigt und gemeinsam mit der Polizei sowie dem Amt für Straßen und Verkehr Maßnahmen umgesetzt“, erklärt sie. Möglicherweise sei durch diese Maßnahmen eine Sicherheit suggeriert worden, die tatsächlich nicht vorhanden sei.
Der Beirat habe sich deshalb nun an die Polizei und das Innenressort mit der Bitte um Auskunft zur Unfallursache gewandt und werde sich in seiner nächsten Sitzung Mitte Mai noch einmal mit dem Thema befassen. Darüber hinaus habe der Beirat um Mitteilung gebeten, wie viele Unfälle sich seit der Eröffnung des Fußgängerüberweges im November 2014 an dieser Stelle ereignet haben, und wie viele davon mit Todesfolge. Es sei nicht auszuschließen, dass keine weitere bauliche Maßnahme an dieser Stelle ausreichend Sicherheit gewährleisten könne – dann müsse auch über den Abbau des Fußgängerüberweges gesprochen werden, heißt es aus den Fraktionen.