Horn-Lehe. Als Radverkehrsbeauftragter seiner Fraktion ist es für Torsten Staffeldt Ehrensache: Zu Terminen in seiner Heimatstadt Bremen fährt der FDP-Bundestagsabgeordnete gerne mit dem Fahrrad. Dann ist der Politiker flott unterwegs - wenn er nicht unsanft gestoppt wird.
So geschehen an der Kreuzung Leher Heerstraße und Am Herzogenkamp. Staffeldt kam aus Richtung Luisental und trat kräftig in die Pedale, um noch schnell bei Grün geradewegs über die Kreuzung zu sausen. 'Kurz nachdem ich die Straßenbahnschienen überquert hatte, hat es mich dann fast aus dem Sattel gehauen', erzählt er. Gerade noch habe er sich am Lenker festkrallen und sein Rad auf Kurs halten können. Sonst wäre ein Sturz unvermeidlich gewesen, sagt er.
Des Rätsels Lösung war jedoch kein gezielter Anschlag auf die FDP. Schuld am Straucheln des Abgeordneten waren zwei längliche weiße Buckel auf der Fahrbahn, die der eilige Radler unvermutet überfahren hatte. 'Die Strecke fahre ich häufig, und diese Dinger waren vor zwei Wochen noch nicht da', ärgert sich Staffeldt.
Jens-Christian Meyer, Pressesprecher der Bremer Straßenbahn AG, kann den Sachverhalt aufklären. Tatsächlich seien die Barrieren kürzlich auf der Kreuzung montiert worden, um Autofahrer daran zu hindern, verbotenerweise links abzubiegen. 'Das ist ein Unfallschwerpunkt. Fahrzeuge haben hier mehrfach Straßenbahnen gerammt', so Meyer. Insofern kann er Staffeldts Kritik nicht nachvollziehen. Zumal sich auch Radfahrer an die Verkehrsregeln halten müssten. 'Vor der Barriere ist eine schraffierte Fläche, die nicht überfahren werden darf.'