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Straße Auf den Kahlken Überraschende Sperrung zwingt Schulkinder in Huchting zu Umweg

Eine Überraschende Absperrung zwingt Schulkinder zu Umwegen. Die Bahnstrecke in der Straße Auf den Kahlken ist seit Kurzem gesperrt. Ortsamt und Beirat kritisieren, nicht informiert worden zu sein.
12.09.2024, 05:00 Uhr
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Von Christa Neckermann

Schulkinder, die aus den von der Straße Neuer Damm abgehenden Wohnstraßen zu den Schulen an der Delfter Straße wollen, nutzen bisher eine Abkürzung durch die Straße Auf den Kahlken. Die kreuzt an einer Stelle eine bisher nicht genutzte Bahnstrecke der Bremen-Thedinghauser Eisenbahn (BTE). Auf dieser Bahntrasse sollen später einmal Straßenbahnen der Linien 1 und 8 verkehren. Mit der Straßenbahnverlängerung der Linien 1 und 8 vom Roland-Center bis zur Brüsseler Straße in Mittelshuchting beziehungsweise über die niedersächsische Landesgrenze an der Varreler Landstraße hinaus sollen der Bremer Süden sowie die Gemeinden Stuhr und Weyhe direkt an die Bremer Innenstadt angeschlossen werden.

Plötzlich war da eine Absperrung, die die Kinder zu einem Umweg über den Willakedamm zwang.
Jörg Wiltschko, Mitarbeiter im Ortsamt Huchting

Am Freitag, 30. August, gelangten die Fußgänger und Radfahrer noch ungehindert über die Bahnstrecke in der Straße Auf den Kahlken. Auch am Montag, 2. September, konnten die Schulkinder morgens den verkürzenden Schulweg über die Gleise noch nehmen. Doch die Überraschung wartete nach Schulschluss: „Plötzlich war da eine Absperrung, die die Kinder zu einem Umweg über den Willakedamm zwang“, sagt Jörg Wiltschko, Mitarbeiter im Ortsamt Huchting, der auch den Verkehrsausschuss des Beirates beim Ortsamt betreut. „Wir wussten von nichts!“

Auf der Webseite der Verkehrsmanagement-Zentrale (VMZ) verkündete eine Notiz, dass die Straße Auf den Kahlken/Neuer Damm/Willakedamm vom 2. September dieses Jahres bis zum 31. Juli kommenden Jahres gesperrt wäre. Grund: Ausbau der Linie 1. „Auf der Webseite Linie1und8.de gab es nie einen Hinweis darauf, dass im Rahmen der Bauarbeiten an der BTE-Trasse in den Abschnitten 3A bis 3B der Bahnübergang Auf den Kahlken für Fußgänger und Radfahrer so lange gesperrt wird“, ärgert sich auch Harald Homann vom Ortsamt Huchting.

Handzettel informiert nicht über Sperrung

Bereits im Vorfeld war zwar ein Flyer an die Anwohner verteilt worden. In dem wurden die Anwohner darüber informiert, dass das Baufeld vorbereitet, Erdarbeiten durchgeführt, Lärmschutzwände errichtet, Gleise verlegt und neue Wege hergestellt würden. „Fußgänger und Radfahrer werden auf gesicherten Wegen durch die Baustelle geführt“, hieß es in dem Flyer weiter. „Von einer Absperrung des Bahnübergangs stand dort aber auch nichts“, bemängelt man im Ortsamt.

Glücklicherweise war bereits eine turnusmäßige Besprechung mit dem Consult Team Bremen (CTB), einer Gesellschaft für Verkehrsplanung und Bau, die die Umsetzung des Bauvorhabens managt, und der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) angesetzt worden. In der fragten die Mitarbeiter des Ortsamtes sowie die Mitglieder des Beirates bei CTB-Geschäftsführerin Anne-Kathrin Scholz nach: Wann mit dem Baubeginn an dem Bahnübergang zu rechnen sei? Und ob dann wenigstens vorgesehen sei, den Übergang „bewachen“ zu lassen, damit zumindest zu Schulbeginn und -ende eine Überquerung möglich sei?

Sicherheitskräfte für Überquerung der Bahntrasse?

Scholz konnte zum tatsächlichen Baubeginn derzeit nichts sagen. Die Frage nach Sicherungskräften, die die Überquerung der Bahnanlagen ermöglichen könnten, musste sie verneinen. Die Begründung hierfür: Dies sei zu teuer und auch wegen des fehlenden Personals nicht machbar.

Auf der Sitzung des Verkehrsausschusses zeigten sich die Mitglieder verärgert darüber, dass vonseiten der Behörden keinerlei Information über die Sperrung des Bahnübergangs an das Ortsamt und den Beirat gelangt sei. Die Fachausschussmitglieder verständigten sich darauf, den Beirat Huchting zu bitten, auf seiner Sitzung am 16. September einen von allen Parteien getragenen Antrag an die behördlichen Stellen zu richten, den Bahnübergang in der Straße Auf den Kahlken wieder zu öffnen.

„Wir nähern uns der dunklen Jahreszeit. Da sollten wir lange Umwege für die Schulkinder, die in die Schulen an der Delfter Straße gehen, möglichst vermeiden“, sagt Beiratsmitglied Martina Seifert (CDU).

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