Stärkste Kraft im Huchtinger Beirat bleibt die SPD. Sie konnte leicht zulegen und erreichte 34,8 Prozent (2019: 32,9 Prozent). 29,9 Prozent der Stimmen fuhr die CDU (27,4) ein. 13 Prozent der Huchtinger gaben ihre Stimme den Bürgern in Wut (BIW), 9,6 Prozent wählten grün (14,2), die Linken erreichten 7,5 Prozent (9,7), die FDP 5,1 (6,9).
Für SPD (6 Sitze), CDU (5) und Grüne (2) ändert sich damit bei der Sitzverteilung nichts. Die Linke (1) verliert einen Sitz, die BIW gewinnt einen hinzu (2), die Liberalen (1) behalten einen Sitz.
Wer ist gewählt?
Gewählt sind für die SPD Aslinur Kücük, Friederike Schubert, Christiana Thasius, Christian Knuschke, Ralf Ristau und Carina Spitz. Die CDU werden laut Auszählung des Wahlamtes Guido Pascher, Gregor Jörg Rietz, Martina Seifert, Torsten Diekmann und Rafael Bettermann vertreten. Sabine Blunck und Carlotta Wendt ziehen für die Grünen in den Beirat, Michael Horn für die Linke, Sabine Elisabeth Radke für die FDP. Bei den BIW listet das Wahlamt bisher Walter Hamen als gewähltes Beiratsmitglied auf.
Die Wahlbeteiligung
19.889 Frauen und Männer waren in Huchting am 14. Mai aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. 1073 junge Menschen im Stadtteil konnten in diesem Jahr zum ersten Mal wählen gehen. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,4 Prozent, gut sieben Prozent weniger als vor vier Jahren.
Die Herausforderungen für den neuen Beirat
Der Huchtinger Beirat ist dafür bekannt, dass er bei der Bremer Verwaltung Ideen einbringt, die auch stadtweit Beachtung finden. Ein Beispiel: Familien, die ihre Kinder in der Innenstadt impfen lassen wollten, konnten für die Anreise vom Stadtrand aus kostenlos Busse und Bahnen nutzen.
Der Stadtteil gilt für viele Menschen, die dort nicht zu Hause sind, als sozialer Brennpunkt. Schaut man vor Ort genauer hin, sieht man das Vorurteil nicht bestätigt. Zwar gibt es einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Alleinerziehenden, Menschen mit Migrationsgeschichte in der Familie und Menschen, die mit wenig Geld ihr Leben bestreiten müssen. Dennoch ist die Sicherheitslage laut Polizei gut und das soziale Netz im Stadtteil sehr engmaschig gespannt. Auch wenn Geldsorgen viele soziale Akteure umtreiben.
Ebenfalls überraschend für manche, die zum ersten Mal nach Huchting kommen: Es gibt viel Grün zu entdecken. Da ist zum einen der weitläufige Park links der Weser mit seinen Wiesen und Wasserläufen, der zum Kanufahren auf der Ochtum, Spazierengehen und Radfahren einlädt.
Weitere Höhepunkte für Ruhesuchende bietet das historische Kleinod „Böses Park“ an der Kirchhuchtinger Landstraße und der Grünzug Sodenmatt mit dem Sodenmattsee und zahlreichen Spielmöglichkeiten für Kinder.
Die Integration vieler Neuankömmlinge im Stadtteil bleibt auch in den kommenden Jahren eine Herausforderung für die Stadtteilpolitik. Fehlende Kitaplätze und überfüllte Schulen beschäftigen die Beiratsmitglieder besonders stark.
Außerdem will der Beirat ein neues Stadtteilzentrum entlang der Kirchhuchtinger Landstraße auf Höhe des Roland-Centers entwickeln, um den Einzelhandel anzukurbeln. Ein Stadtentwicklungsprojekt, für das es einen langen Atem braucht.
Die Verlängerung der Straßenbahnlinien 1 und 8 durch den Stadtteil ist ebenfalls ein Dauerthema. In den vergangenen Jahren drehte sich die Diskussion noch stark um die Gegenwehr gegen das Vorhaben. Aktuell beschäftigen sich die Ortspolitikerinnen und -politiker nun mit der Frage, wie die Bauarbeiten möglichst ohne zu große Belastungen für die Menschen im Stadtteil ablaufen können.
Großer Erfolg des amtierenden Beirates im Straßenbahnstreit mit dem Senat: das Zugeständnis der Verkehrsbehörde, den Ringbusverkehr der Linien 57 und 58 langfristig zu erhalten und nicht – wie zunächst geplant – zugunsten der Straßenbahn stark zu reduzieren.