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BUND-Treffen Wo sich in Bremen besonders viele Vögel beobachten lassen

Es ist die optimale Zeit für Vogelbeobachtungen. Der BUND Bremen organisiert Treffen in Brockhuchting und Duntzenwerder. Dort können etliche Vogelarten besonders gut beobachten werden.
15.04.2024, 05:00 Uhr
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Von Jörn Hildebrandt

„Mitte April ist die optimale Zeit, um in den Überschwemmungsgebieten in Brockhuchting und im Duntzenwerder viele Vogelarten zu sehen“, sagt Karin Menke vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Bremen, die im Niedervieland für die kooperative Gebietssteuerung zuständig ist, „denn viele Rastvögel sind noch da, und die ersten Brutvögel sind bereits aus ihren Winterquartieren angekommen.“ Auch in diesem Jahr bietet der BUND wieder ein offenes Treffen an zwei Standorten links der Weser an, an denen sich eine große Zahl von Vogelarten erleben lässt.

„In Brockhuchting werden die derzeit noch hohen Wasserstände langsam heruntergefahren“, sagt Karin Menke, „dadurch entstehen größere Schlammflächen, die viele Vogelarten nutzen, um im feuchten Boden nach Nahrung zu stochern.“ „Besonders die seltene Löffelente sei mit mehr als 200 Exemplaren derzeit in Brockhuchting zu sehen“; sagt sie, aber es lassen sich derzeit auch viele weitere Entenarten beobachten – wie Schnatterente und Krickente oder der Langstreckenzieher Knäkente, die zum Überwintern bis nach Afrika zieht. „Auch alle Weißstorchhorste sind bereits besetzt, ebenso wie die Nester in der nahen Graureiherkolonie“, sagt die Vogelkundlerin.

Vogelkundler richten Aufmerksamkeit auf Watvögel

Besonderes Augenmerk gilt unter den Vogelkundlern den Watvögeln, da viele Arten in Deutschland immer seltener geworden sind, wie zum Beispiel Rotschenkel, Uferschnepfe oder Großer Brachvogel. „Alle drei Arten brüten in Brockhuchting, und auch der Kiebitz hat bereits begonnen, Nester zu bauen“, weiß Karin Menke.

Allerdings komme es immer häufiger vor, dass plötzlich große Mengen von Vögeln panikartig in die Luft aufsteigen. Denn der Seeadler drehe immer häufiger seine Runden über Brockhuchting wie auch Duntzenwerder und späht nach seiner bevorzugten Nahrung, den Gänsen, unter denen er besonders kranke und schwache Tiere erbeutet.

Während unter den Gänsen die rastenden Arten Blessgans und Nonnengans bereits in ihre Brutgebiete gen Osten abgezogen sind, bleiben Graugänse wie auch die immer häufiger werdenden Kanadagänse sowie Nilgänse in den Flächen, um zu brüten. „Und auch einige Blessgänse aus dem hohen Norden brüten inzwischen im Niedervieland“, weiß Karin Menke.

Hohe Wasserstände haben Flächenvorbereitung erschwert

Wegen der ausgiebigen Regenfälle in diesem Winter und Frühjahr hatte die Ochtum extrem hohe Wasserstände, und es war für das Gebietsmanagement nicht einfach, das Wasser in den Grünlandflächen soweit abzusenken, dass große, feuchte Schlammflächen entstehen, so Karin Menke. „Anders als in Brockhuchting trocken diese im Duntzenwerder bereits ab“, sagt Karin Menke. Mindestens 15 Kiebitznester hat sie dort bereits gezählt, und auf dem Weg in den Duntzenwerder lassen auch viele Brachvögel ihre Flötentöne vernehmen.

„Was man sonst noch auf der Exkursion sehen wird, ist ein bisschen Glückssache“, sagt die Vogelkundlerin, „vielleicht entdecken wir auch Seltenheiten wie den Säbelschnäbler oder Kampfläufer. Und auch der Eisvogel zeigt sich ab und zu.“

Info

Die offene Vogelexkursion findet am Donnerstag, 18. April, statt. Der erste Treffpunkt ist von 16 bis 17 Uhr am Aussichtsturm Brokhuchtinger Landstraße, der zweite von 17.30 bis 18.30 Uhr am Duntzenwerder, Hasenbürener Deich. Teilnehmer können beide oder nur einen der Treffpunkte besuchen. Ein Spektiv und Bestimmungsliteratur stehen zur Verfügung. Ferngläser können gern mitgebracht werden. Die Teilnahme ist kostenlos.

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