Dass Huchting ein Stadtteil der Vielfalt ist, weiß jeder, der hier lebt. Hier treffen viele Kulturen zusammen und finden immer wieder Gelegenheit, sich und ihre Vielfalt zu feiern. So auch auf dem Sommerfest des Bürger- und Sozialzentrums.
16 Vereine und Institutionen, alle am und um das Bürger- und Sozialzentrum (Bus) Huchting ansässig, boten Gästen Gelegenheit zum Kennenlernen und stellten ihre Arbeit vor. Auch die gute Unterhaltung und vor allen Dingen die kulinarischen Köstlichkeiten sorgten für zufriedene Gesichter.
Bei Gesundheitsfachkraft Leman Hasanova konnten sich Interessierte über ihre Arbeit im Quartier informieren. Sie stellte unter anderem die Bewegungsangebote für Frauen, bei dem die kleinen Kinder mitgebracht werden können, vor.
Gleich dahinter waren die Becken für die Riesenseifenblasen aufgebaut. Azad, Ahmed und Uslin hatten viel Freude daran, die großen Schlingen in das Seifenwasser zu tauchen und dann große Seifenblasen entstehen zu lassen.
Abstimmen über den Spielplatz
Für die Kinder hatten die Organisatoren des Festes kleine Laufkarten gestaltet, mit denen sie an den einzelnen Ständen Aufgaben lösen konnten. Wer alle Aufgaben abgearbeitet hatte, erhielt am Ende eine kleine Belohnung.

Bei Zara El Bali und dem marokkanischen soziokulturellen Verein machen viele Besucher für das Essen halt.
„Beim Stadtteil-Quiz habe ich alle Antworten gewusst“, freute sich die zehnjährige Mehrssa, die mit ihrer Mutter und der kleinen Schwester gekommen war. Eine Frage lautete etwa, was der Sodenmattsee sei, eine andere, welches Tier auf der Stadtteilfarm lebt und eine dritte, was das Besondere am Roland-Center sei.
Auf der Fragetafel konnten die jungen Huchtinger auch darüber abstimmen, wo im Stadtteil der coolste Spielplatz zu finden sei. Noch bevor die Befragung abgeschlossen war, lag der Spielplatz Hermannsburg sichtlich weit vorn.
Vereine informieren über ihre Arbeit
Elke Adebahr war mit Informationsmaterial des Bremer Lernweges zum Sommerfest gekommen. Der Bremer Lernweg bietet Arbeit suchenden Erwachsenen mit Interesse an einer praxisnahen Qualifizierung eine Berufsausbildung in den Bereichen Maler- und Lackierer sowie Garten- und Landschaftsbau. Dabei ist eine Bildungsgutschein-Förderung über das Jobcenter Bremen möglich, für Quereinsteiger im Sonderfall auch über die Agentur für Arbeit.

Beim Sommerfest wird der Zusammenhalt betont.
Bei Hiba Al Omari und Diana Aberle gab es Selbstgebasteltes. Hiba Al Omari stellt duftende Seifen her. Aber auch kleine Seifenablagen aus Holzstäbchen, Lufasäckchen und Kerzen fertigt sie in ihren Mußestunden. Diana Aberle kreiert gehäkelte Traumfänger, die böse Träume abfangen und durch schöne Träume ersetzen.
Am Stand des Kulturladens lautete die Frage „Was trage ich bei?“ Diese Frage durften Kinder und Erwachsene auf kräftigen Papiertüten und jeder für sich, beantworten. „Für andere da sein“, hieß es etwa, oder „Menschen auf Augenhöhe begegnen“.
Keine Waffeln vom Ortsamtsleiter
Der Stand des marokkanischen soziokulturellen Vereins war von Anfang an umlagert. Hier gab es viele unterschiedliche Varianten an kleinen gefüllten Pastetchen und luftiges Gebäck, das mit Honig genossen wurde. Reisgerichte, Salate und Kuskus oder Hackfleisch mit Tomatensauce ließen den Hungrigen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Zara El Bali erzählt, dass der Verein seit fünf Jahren besteht und eigentlich in der Neustadt zuhause ist. „Ziel unseres Vereins ist es, durch Offenheit, Verständigung und Toleranz gute Beziehungen zu anderen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zu knüpfen“.
Ortsamtsleiter Christian Schlesselmann ließ es sich nicht nehmen, das Fest zu besuchen. „Nirgends zeigt sich die Vielfalt und das gute Zusammenleben der Huchtingerinnen und Huchtinger besser als bei den Sommerfesten, insbesondere hier am Bus“, meinte er mit einem Schmunzeln. Schlesselmann, sonst mit dem Verein Wir für Huchting auf dem Sommerfest anwesend, wurde diesmal von einem vollen Terminkalender daran gehindert, Bratwurst und Waffeln anzubieten. „Das Waffeleisen fehlt uns tatsächlich“, bedauerte Inka Helmke vom Mütter- und Familienzentrum. „Aber Bratwurst gibt es wenigstens am Stand der Awo!“