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4000 Impfdosen zu Beginn Bremer Impfzentrum soll am 28. Dezember Arbeit aufnehmen

Mit mindestens 20.000 Corona-Impfungen rechnet Bremen bis Ende Januar. Das ist laut Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (linke) ausreichend, um zumindest die Lage in den Pflegeheimen zu entschärfen.
18.12.2020, 05:00 Uhr
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Bremer Impfzentrum soll am 28. Dezember Arbeit aufnehmen
Von Timo Thalmann

Einheitlich in ganz Europa beginnen am 27. Dezember die Impfungen gegen das Coronavirus – und damit auch in Bremen. Das Gesundheitsressort kalkuliert derzeit mit etwa 4000 Impfdosen zum Start. Für den gesamten Januar rechnet Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) mit 40.000 Impfdosen, wie sie am Donnerstag in einer aktuellen Stunde zur Impfstrategie in der Bürgerschaft sagte. Damit könnten etwa 20.000 Menschen geimpft werden, da pro Person zwei Impfungen erforderlich sind. Laut Bernhard ist dies zunächst ausreichend, um die Lage in den Pflegeheimen mit insgesamt gut 6000 Bewohnern zu entschärfen.

Nach den bislang noch als Entwurf vorliegenden Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) sollen im ersten Schritt über 80-Jährige geimpft werden. Auch Ärzte, Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen sowie Mitarbeiter mobiler Pflegedienste sollen demnach möglichst früh geimpft werden. An diesem Freitag wird eine entsprechende Verordnung des Bundes zur Priorisierung der Impfberechtigten erwartet.

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Die Infrastruktur für die Impfungen steht bereit, teilt Lukas Fuhrmann, Sprecher der Gesundheitssenatorin, mit. Den Auftakt am 27. Dezember bestreiten mobile Teams, die direkt in die Pflegeheime fahren. Statt der ursprünglich vorgesehenen neun vierköpfigen Teams, werde es jetzt 15 mobile Einheiten geben, die von Johannitern und dem Deutschen Roten Kreuz bereitgestellt werden. Ab dem 28. Dezember wird auch das Impfzentrum an der Bürgerweide seine Arbeit aufnehmen. Zu Beginn sollen dort ausschließlich Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen eine Impfmöglichkeit erhalten, die zum Beispiel wegen ihres Urlaubs oder aus anderen Gründen nicht vor Ort sind, wenn die mobilen Teams die Einrichtungen besuchen.

In einer späteren, zweiten Phase werden diejenigen, die nach den Empfehlungen der Stiko geimpft werden sollten, vom Gesundheitsamt angeschrieben und erhalten eine Codenummer. Damit können sie über die Rufnummer 116.117 des ärztlichen Bereitschaftsdienstes einen Termin im jeweiligen Impfzentrum vereinbaren. In einer dritten Phase sollen auch die niedergelassenen Ärzte Impfungen anbieten; dies hängt jedoch an der Zulassung weiterer Impfstoffe, die eine weniger aufwendige Logistik verlangen. Eine telefonische Hotline für allgemeine Fragen zu den Impfungen und den Abläufen wird es in Bremen über das Bürgertelefon 115 geben.

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Laut einer Mitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (KVHB) sind mehr als 440 Ärztinnen und Ärzte binnen weniger Tage einem Aufruf gefolgt und haben ihre Mitarbeit in den Corona-Impfzentren angeboten. Viele der Interessenten seien niedergelassene Mediziner, die sich neben ihrer Praxistätigkeit zusätzlich engagieren wollen. „Die Resonanz ist überwältigend und zeigt, dass das Engagement der Ärzteschaft ungebrochen ist“, betont Jörg Hermann, Vorstandsvorsitzender der KVHB.

Zu den organisatorischen Rahmenbedingungen der Impfkampagne gehört auch das von Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) vorerst bis zum 31. Januar 2021 aufgehobene Lkw-Fahrverbot für Sonn- und Feiertage. Das gilt für alle Warentransporte. Für Transportfahrzeuge mit Corona-Impfstoffen und anderen Produkten, die damit im Zusammenhang stehen, ist das Sonntags- und Feiertagsfahrverbot bis 30. Juni 2021 aufgehoben. Darauf hatten sich die Verkehrsminister der Länder am Mittwoch geeinigt.

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