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Teilumzug der Bremer Uni Ein Start, der viel verspricht

Die Pläne waren ursprünglich größer. Aber egal. Jetzt ist die Uni da und wird hoffentlich die Innenstadt beleben. Ein Anfang, dem mehr folgen könnte, meint Jürgen Hinrichs.
08.10.2024, 05:00 Uhr
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Ein Start, der viel verspricht
Von Jürgen Hinrichs

Die Uni ist da. Angekommen in der Innenstadt. Sie hat am Bremer Domshof ein Gebäude bezogen, nach dem sich so manche die Finger lecken würden. Das ehemalige Domizil der Landesbank ist so gut wie neu und in jeder Hinsicht top ausgestattet. Eine 1-A-Adresse in unmittelbarer Nachbarschaft zum Weltkulturerbe Rathaus. Besser geht es nicht für den Fachbereich Jura, der an diesem exponierten Ort nun den Betrieb aufnimmt und sich zusätzlich darüber freuen kann, fortan kurze Wege zu den Gerichten, Anwaltskanzleien und Kammern zu haben.

Den Vorteil hat aber nicht nur die Rechtswissenschaft. Er zahlt auf die gesamte Universität ein. Der neue Standort kann ihr als Schaufenster dienen, als Verbindung zur Stadtgesellschaft. Weit draußen in Horn, auf dem eigentlichen Campus, wird übertrieben gesprochen der Elfenbeinturm bestiegen. Mitten im Gewusel der Stadt hebt dagegen niemand so schnell ab und verliert die Erdung. Der Umzug ist eine Chance, Lehre und Forschung nahbar zu machen – mit der ehemaligen Kassenhalle als Treffpunkt. Das ist der Plan, die Idee. Nun wird es darauf ankommen, diesen Ansatz mit Leben zu füllen.

Ursprünglich sollte die Uni am Brill Platz nehmen. In noch ganz anderer Dimension. Es wären dort viele Tausend Studierende gewesen. Das ist gescheitert, stattdessen zieht jetzt unter anderem eine Schule auf das frühere Sparkassen-Areal. Immerhin sind das ebenfalls junge Leute. Sie bringen Frequenz, gerne auch mal Turbulenz und stoßen im besten Fall Entwicklungen an – studentisches Wohnen zum Beispiel, nicht irgendwo, sondern mittenmang. Neue Cafés oder Bars, eine bessere Infrastruktur für den Fahrradverkehr. Und vor allem: den Wechsel bei Stimmung und Atmosphäre. Nur zwei Stunden Autofahrt entfernt, ist Groningen dafür ein beredtes Beispiel.

Wünschenswert wäre jetzt noch, wenn sich die Universität in der Innenstadt mit den Jahren wie eine Krake ausbreiten würde – eines der Argumente, als über die Nutzung des Sparkassen-Areals diskutiert wurde. Nicht kleckern, sondern klotzen, hieß es damals. Die Zahl der Studierenden müsse eine kritische Masse erreichen, damit sie wirksam durchschlägt. Das gilt unvermindert.

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