Die Klage des Gymnasiums Horn gegen die Einrichtung einer Inklusionsklasse hat bundesweit für Aufsehen gesorgt. Im Zeichen dieser neu aufgeflammten Diskussion stand am Donnerstag auch die Bürgerschaftsdebatte zum Stand der Inklusion in Bremen. CDU und Linke hatten jeweils eigene Anträge zu dem Thema eingebracht. Die Linken forderten mehr Lehrerstunden für die Aufgabe und die Ausbildung zusätzlichen Fachpersonals für inklusive Pädagogik. Auch die CDU verlangte Verstärkungen und unter anderem den Aufbau eines Kompetenzzentrums für Inklusion.
In der Aussprache bezeichnete Grünen-Bildungspolitiker Matthias Güldner die Verankerung der Inklusion im Schulalltag als "Prozess, in dem wir auf der Suche sind". Das Thema müsse auch Gegenstand eines neuen parteiübergreifenden "Schulkonsenses" sein. Kristina Vogt (Linke) warnte dagegen davor, einen neuen Schulkonsens abzuwarten. Die Schulen bräuchten sehr kurzfristig zusätzliche fachliche und personelle Unterstützung, nicht irgendwann. Thomas vom Bruch (CDU) mahnte, bei der Inklusion werde es Zeit, "von einem gut gemeint zu einem gut gemacht zu kommen". Dem Senat warf er vor, die Integration behinderter Kinder in den Regelunterricht zu schnell und mit unzureichenden Ressourcen in Angriff genommen zu haben. Das sah Ingelore Rosenkötter (SPD) anders. Bremen sei auf dem richtigen Weg, "wenngleich die Ausstattung mit den steigenden Anforderungen nicht Schritt gehalten hat". Mit ihren Stimmen lehnte die rot-grüne Koalition die Anträge von CDU und Linken ab.