Zur fünften Jahreszeit befindet sich Bremen in einer Art Ausnahmezustand. Was dies nicht nur sprichwörtlich bedeutet, erfahren die Anwohner rund um das Freimarkt-Gelände zweieinhalb Wochen lang so gut wie jeden Tag. Ihre Wohnstraßen werden regelrecht überrollt von Volksfest-Besuchern, die mit dem Auto kommen und am liebsten vom Fahrersitz aus direkt in eine Gondel springen würden. Keine Frage, in Zeiten des Frohsinns muss nicht alles bitter ernst genommen werden.
Geduld haben die Anwohner in Findorff jedoch lange genug gezeigt und zurecht ein lange überfälliges Verkehrskonzept für das Chaos in ihren Quartieren eingefordert. Die Behörden haben bewiesen, dass sie dies ernst nehmen: Sie lassen Falschparker rigoros abschleppen. Das reicht aber noch nicht. Denn man wird nicht jeden Freimarkt-Besucher dazu bringen können, auf die Anreise per Auto zu verzichten. Deshalb gehört in ein solches Konzept, so viel Verkehr wie möglich vom Epizentrum des Vergnügens fernzuhalten: Kostenlose oder von der Stadt – und den Veranstaltern! – geförderte Freimarkt-Shuttles könnten eine Lösung sein. Andere Städte machen dies vor.