Der Deutsche Lokaljournalistenpreis geht in diesem Jahr unter anderem an den WESER-KURIER. In der Kategorie Gesundheit wird die noch laufende Serie „Ein Leben“ ausgezeichnet. Darin berichtet Lokalreporter Christian Weth in unregelmäßigen Abständen aus dem Leben des 35-jährigen Tobias Laatz aus dem Bremer Norden, der an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS leidet. Die Texte beleuchten, was es für einen Menschen bedeutet, wenn seine Lebenszeit extrem begrenzt ist. Und was dies unter anderem auch für das Umfeld, die Frau, die Kinder, die Freunde und die Verwandten heißt. Der Preis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen für Lokaljournalismus und wird von der Konrad-Adenauer-Stiftung verliehen. Eine unabhängige Jury wählt die besten Beiträge aus.

Lokalreporter Christian Weth wurde für seine Serie „Ein Leben“ ausgezeichnet.
„Eine bewegende Serie über eine beeindruckende Familie“
„Christian Weth lässt die Betroffenen sprechen und Experten zu Wort kommen. Der Journalist ist bei Situationen der tiefen Verzweiflung und des großen Glücks dabei. Er kommt den Menschen, über die er berichtet, sehr nahe, bleibt jedoch immer als Journalist erkennbar, der sicher auf dem schmalen Grat zwischen Nähe und Distanz balanciert“, heißt es in der Begründung der Jury. Wie aufrüttelnd die Serie ist, zeigen die Rückmeldungen der Leser. Regelmäßig erreichen die Redaktion Anrufe und Briefe zum Schicksal von Tobias Laatz, die teilweise sogar konkrete Hilfsangebote enthalten. So kommen die Mitglieder des Auswahlgremiums der Konrad-Adenauer-Stiftung zu dem Schluss: „eine bewegende Serie über eine beeindruckende Familie“.
Den ersten Platz des Deutschen Journalistenpreises der Konrad-Adenauer-Stiftung belegen die „Stuttgarter Nachrichten“ und die „Stuttgarter Zeitung“ mit der Investigativrecherche über einen Bandenkrieg zwischen türkischen und kurdischen Rockerclubs. Der zweite Preis geht an die „Pforzheimer Zeitung“ für die Serie „Verschwiegene Verbrechen“. Insgesamt gab es 396 Einsendungen. Die Auszeichnungen werden am 27. November in Stuttgart vergeben. Der WESER-KURIER wurde bereits mehrfach mit dem Deutschen Lokaljournalistenpreis ausgezeichnet, zuletzt vor drei Jahren mit der Serie „Hinrichs im Hochhaus“ von Chefreporter Jürgen Hinrichs.
Der WESER-KURIER kann in diesem Jahr einige begehrte Auszeichnungen verbuchen. Die Zeichnerin Miriam Wurster wurde für eine Karikatur zum G 20-Gipfel mit dem Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen geehrt. Für seine Reportage „Der talentierte Mr. Martin“ über Betrüger, die mit falschen Identitäten Unternehmen ausnehmen, erhielt Wirtschaftsredakteur Stefan Lakeband den Medienpreis Mittelstand. Tobias Dohr, Sportredakteur der Wümme-Zeitung, kam mit einer Reportage über die Floorball-Mannschaft des TV Lilienthal auf den dritten Platz beim Veltins-Lokalsport-Preis. Und Lokalredakteurin Kathrin Aldenhoff war im vergangenen Monat für den Theodor-Wolff-Preis nominiert. Ihre Langzeitreportage über einen jugendlichen Intensivtäter, die als Dossier mit acht Seiten erschienen war, sah die Jury in der Kategorie Lokales als preiswürdig.