Ein Abgeordneter des Deutschen Bundestags ist mitten in Bremen auf offener Straße brutal angegriffen und schwer verletzt worden. Für die Tat kann es kein Verständnis geben. Man mag die AfD ablehnen und Frank Magnitz‘ politisches Wirken kritisch sehen, aber diese Gewalt hat keinen Platz in der Demokratie und auch nicht in Bremen.
Noch sind die Hintergründe unklar. Die Täter sind vermutlich im linksradikalen Spektrum zu verorten, aber vor allem – das zeigt ihre Brutalität – sind es hemmungslose Schläger. Erreicht haben sie, dass sich die schärfsten Gegner der AfD mit Frank Magnitz solidarisieren. Selbst das Facebook-Video von FDP-Fraktionschefin Lencke Steiner, in dem sie in ihrem Bettzeug verwuschelt vor der Kamera posiert („Leute, wie zur Hölle kann sowas passieren?“), zeugt von ernsthafter Betroffenheit.
Erreicht haben die Schläger auch, dass die AfD im bevorstehenden Bremer Wahlkampf politisches Kapital aus der Tat schlägt. Sie sei „das Ergebnis rot-grüner Hetze“, und „dieMedien“ trügen eine Mitschuld, behauptet die AfD. Dabei kam Magnitz vom Neujahrsempfang des WESER-KURIER, zu dem er wie alle Bremer Bundestagsabgeordneten eingeladen war.
„Heute ist ein schwarzer Tag für die Demokratie in Deutschland“, postete die AfD kurz nach dem Anschlag auf Facebook. Damit hat sie ausnahmsweise recht – auch wenn sie selbst die demokratischen Institutionen immer wieder verächtlich macht.