Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Recycling in Bremen Warum so viele Glascontainer in den Stadtteilen überfüllt waren

In Bremen haben sich zuletzt Beschwerden über überfüllte Glascontainer gehäuft. Unterschiedliche Gründe werden genannt, doch die Frage bleibt: Warum stellen die Menschen Flaschen neben die vollen Container?
23.05.2025, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Warum so viele Glascontainer in den Stadtteilen überfüllt waren
Von Karin Mörtel
Inhaltsverzeichnis

Etwa seit Anfang Mai ist an unterschiedlichen Stellen der Stadt aufgefallen, dass Glascontainer teilweise über einen längeren Zeitraum voll waren und nicht geleert wurden. In der Folge sind auch auf und neben den Containern Flaschen in einem beachtlichen Ausmaß abgestellt worden – Leserzuschriften und Fotos aus der Neustadt, Findorff, aus Schwachhausen und dem Viertel bestätigen das. Zu den Gründen gibt es unterschiedliche Erklärungen von offizieller Seite. Aber eine Frage bleibt: Warum stellen die Menschen immer mehr Flaschen neben die augenscheinlich vollen Container?

Wie ist die aktuelle Lage?

"Wir fahren seit Montag alle Hotspots wie die Glascontainer an der Humboldtstraße an und leeren die Container", sagte am Donnerstag eine Sprecherin des Entsorgungsbetriebs Nehlsen, der von der Stadt Bremen über eine sogenannte Public Private Partnership (übersetzt: öffentlich-private Partnerschaft) mit der Leerung der Container beauftragt ist. Für die Containerplätze ist wiederum die Bremer Stadtreinigung (DBS) zuständig, die in städtischer Hand ist. Laut Nehlsen ist das Problem mit übervollen Glascontainern seit Donnerstagabend behoben.

Was war die Ursache für die Überlastung der Wertstoffbehälter?

"Da ist leider ungewöhnlich viel aufgelaufen, weil bei Nehlsen erst Personalknappheit herrschte und dann noch der Streik der Beschäftigten dazu kam", erklärt die Pressesprecherin der DBS. Bei Nehlsen selbst wird das allerdings bestritten: "Wir haben keine Personalnot, und während des einwöchigen Streiks haben wir Subunternehmen eingesetzt, um die Touren abzuarbeiten", sagt eine Unternehmenssprecherin. Die Container seien auch vor dem Streik schon voller als üblich gewesen, "der Streik hat das Fass nur noch zum Überlaufen gebracht."

Lesen Sie auch

Die Hauptursache für die Überlastung der Glascontainer sieht man bei Nehlsen in dem durchgängig sonnigen Mai in Kombination mit Feiertagen wie dem 1. Mai. "Die Leute trinken und essen mehr draußen, so fallen auch deutlich mehr Weinflaschen und andere Gläser an", so eine Sprecherin. Außerdem habe etwas anderes die Leerung der Container verlangsamt: "Wenn ein Müllwerker mit den Händen erst die Container von Flaschen freiräumen muss, die dort ringsherum abgestellt wurden, dauert eine Tour viel länger."

Was können die Bremerinnen und Bremer tun?

Bleibt noch die Frage zu klären: Was treibt die Menschen dazu, an einem ohnehin schon überquellenden Containerplatz auch noch die eigenen Flaschen daneben zu stellen? "Dieses Phänomen kennen wir auch von illegalen Müllablagerungen am Straßenrand: Wenn die ersten paar Personen, sich dagegen entscheiden, die Flaschen wieder mit nach Hause zu nehmen, sinkt die Schamgrenze für diejenigen, die danach an den Container kommen", erklärt die DBS-Sprecherin.

Aus ihrer Sicht geht das Thema Stadtsauberkeit alle an. Wer also auch in den kommenden Tagen noch einen vollen Glascontainer vorfinden sollte, solle bitte seine Flaschen wieder mit nach Hause nehmen und für ein paar Tage zwischenlagern. Die DBS-Pressesprecherin drückt es so aus: "Jeder kann sich entscheiden, die Lage nicht noch schlimmer zu machen."

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)