Der Büropark-Kreisel hat bei der Verkehrsbehörde an Priorität gewonnen: in Bezug auf nachträgliche Fußgängerüberwege. Anfang des Jahres hatte das Ressort nach wiederholten Forderungen des Beirats zugestimmt, den Kreisverkehr in ihr sogenanntes Querungshilfen-Programm aufzunehmen – nachdem es dies kurz zuvor noch aus Kostengründen abgelehnt hatte. Wann und in welcher Form die Maßnahme zu erwarten ist, hatte die Behörde seinerzeit allerdings offengelassen. Inzwischen lautet die Ansage „so bald wie möglich“. Auslöser dafür war die jüngste Auswertung der Verkehrszählungen in Oberneuland. Denn die belegt, dass durch die Louis-Leitz-Straße weit mehr Autos fahren als erwartet: rund 7000 täglich.
Angesichts dieser Messwerte werde sie die Maßnahme vorantreiben, versicherte Brigitte Kramer vom Amt für Straßen und Verkehr (ASV) jetzt gegenüber dem Oberneulander Verkehrsausschuss. Sie gehe von vier Zebrastreifen an den Abzweigungen des Kreisels aus. Allerdings vermutlich nicht mehr in diesem Jahr. „Baufirmen zu finden, ist zurzeit sehr schwierig“, sagte sie. Auf Nachfrage von Ausschuss-Sprecher Simon Zeimke (CDU), ob die Zebrastreifen hochgepflastert werden sollen, erklärte sie, dass solche Erhöhungen heutzutage eigentlich nicht mehr angeordnet würden. Da laut Frank Müller-Wagner (CDU) aber regelmäßig zu beobachten sei, dass Autofahrer im Kreisel aufs Gas treten, wenn die Ampel an der Franz-Schütte-Allee grün anzeige, sagte sie zu, diese Anregung zu prüfen.
Querung für Rockwinkeler Heerstraße
Auch für den Umgang mit der Rockwinkeler Heerstraße in Höhe des Lindenwegs ist die Auswertung der Verkehrszählungen relevant geworden. Dort fordert der Beirat ebenfalls einen Fußgängerüberweg, da der Rad- und Fußweg gegenüber des Lindenwegs abrupt endet, der von zahlreichen Kindern als Schulweg genutzt wird. Das belegte nun auch das Verkehrszählungsergebnis, das im Schnitt von 100 Straßenüberquerungen pro Tag zeugt. Erschwerend hinzu kommt, dass auf der Rockwinkeler Heerstraße täglich 7800 bis 9300 Autos gezählt wurden. Eine ungesicherte Querung, wie das ASV sie bislang dort favorisiert habe, reiche unter diesen Umständen ihrer Ansicht nach nicht aus, betonte Kramer. Sie werde sich deshalb für einen gesicherten Fußgängerüberweg an dieser Stelle einsetzen, sagte sie.
Die Verkehrsmessungen laufen an einigen Stellen in Oberneuland aktuell noch weiter – außer an der Rockwinkeler Landstraße. Dort ist die Zählstation defekt. Sehr zum Bedauern des Verkehrsausschusses, der sich gerade von diesem Gerät aktuelle Werte mit Blick auf die Bebauungspläne für das Mühlenfeld erhofft hatte. Kristin Götze vom Verkehrsressort versicherte dem Ausschuss, dass der Defekt dem Hersteller gemeldet worden sei und man im Ressort nun auf die Behebung des Problems warte. Der bisherige Wert an der Rockwinkeler Landstraße liege bei etwa 13.000 Autos pro Tag, auf der Oberneulander Landstraße seien es 3200 bis 3900, auf dem Achterdiek rund 5500 und auf der Mühlenfeldstraße circa 1800. Auf Nachfrage von Ortsamtsleiter Matthias Kook, ob auch die jeweilige Fahrtrichtung der Autos erfasst worden sei, bot Götze an, einen Steckbrief für jede Messstelle mit entsprechend detaillierten Daten nachzureichen.