Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Kreisel im Büropark Oberneuland Kein Geld für Nachbesserungen

Weil der Büropark Oberneuland sich zu einem Wohngebiet entwickelt hat, entspricht der Kreisel nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Die Behörde lehnt einen Umbau ab, da das Geld dafür fehle.
29.09.2021, 12:19 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Maren Brandstätter

Der Kreisel im Büropark war ursprünglich für ein Gewerbegebiet ausgelegt, das sich im Lauf der vergangenen Jahre allerdings vorrangig zum Wohngebiet mit dazugehöriger Infrastruktur entwickelt hat. Der Beirat Oberneuland hat deshalb mehrfach auf Nachbesserung des Kreisels gedrungen. Das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) sieht hier ebenfalls Handlungsbedarf – dennoch sind in der Haushaltsaufstellung 2022/23 keine Mittel für einen Umbau vorgesehen.

Für ein gleichberechtigtes und barrierefreies Miteinander von Fußgängern, Fahrrad- und Autofahrern muss der Kreisel entsprechend mit Rad- und Fußwegen sowie Querungshilfen ausgestattet werden, forderte der Beirat im vergangenen Juni. Aktuell komme es am Kreisel immer wieder zu gefährlichen Situationen, und insbesondere die Mobilität von jungen Familien, Menschen mit Beeinträchtigungen und Senioren werde durch die unzureichende Ausstattung des Kreisels erheblich beeinträchtigt, argumentierte der Beirat.

ASV befürwortet Kreisel-Umbau

Vom ASV wurde der Beiratsbeschluss zwar befürwortet, das Verkehrsressort (SKUMS) lehnte die Maßnahme jetzt indes aufgrund der Haushaltssituation ab, wie Ortsamtsleiter Matthias Kook mitgeteilt hat. Das ASV habe die Ablehnung durch SKUMS ausdrücklich bedauert, berichtete er. „Es wurde seitens der Behörde in vielen Gesprächen und Ortsterminen eingeräumt, dass der Kreisel nicht den aktuellen Anforderungen entspricht, und dass man hier etwas tun muss“, betonte Kook. Bereits 2014 habe das ASV den Änderungsbedarf bestätigt, daher sei es „mehr als bemerkenswert, dass es nun zu keinen weiteren Planungen seitens SKUMS kommt“. Beim Büropark-Kreisel handele es sich um einen zentralen und städtebaulich wichtigen Knoten- und Eingangspunkt in Oberneuland, der von Nahversorger, Einzelhandel, Cafés, Kindergarten, Wohnungen, Büros und Restaurants flankiert werde, während jedoch keine dringende Anpassung der verkehrlichen  Infrastruktur zugelassen werde, kritisierte der Ortsamtsleiter. „Das bedeutet weiterhin: Leben und wohnen im Büropark Oberneuland mit einem gefährlichen Kreisel aus einem Gewerbegebiet - Oberneuland wird mal wieder nicht berücksichtigt“, so Kook.

Lesen Sie auch

Beiratssprecherin Tamina Kreyenhop (CDU) äußert sich angesichts der Absage ebenfalls enttäuscht: „Hier wird in Kauf genommen, dass Fußgänger – und dies sind vor allem Kinder – zu Schaden kommen. Es ist schade, dass für Oberneuland immer noch zu gelten scheint, dass man bei uns nichts tun muss.“ Ähnlich formuliert es Verkehrsausschuss-Sprecher Simon Zeimke (CDU): „Für Verkehrssenatorin Schaefer gibt es den Bremer Osten nicht. Nahezu alle Anliegen, die der Beirat vorbringt, werden abgelehnt – so wie jetzt im Büropark.“ Dessen derzeitige Entwicklung sei grundsätzlich positiv zu bewerten, betont er. Die Verkehrssituation werde dadurch jedoch schwieriger, denn mittlerweile entwickele sich um den Kreisel ein kleines Zentrum, das zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch Autos ebenso wie durch Fahrräder und Fußgänger führe.

"Keine produktive Zusammenarbeit"

Zeimke kritisiert darüber hinaus grundsätzlich, dass keine produktive Zusammenarbeit mit dem Verkehrsressort möglich sei. Es gebe für die gleichen Themen oft unterschiedliche Ansprechpartner, und Vertreter würden erst kurzfristig über Termine informiert und seien daher nicht auskunftsfähig, so Zeimke. Außerdem biete das Ressort aktiv keine Lösungen für die Probleme vor Ort. „Was nicht geht, das weiß man im Verkehrsressort immer sofort“, sagt er. „Aber Vorschläge, wie etwas umgesetzt werden kann, kommen fast nie.“

Weshalb der Kreiselumbau keine Berücksichtigung in der Haushaltsaufstellung gefunden hat, und wie wahrscheinlich eine Umsetzung in den kommenden Jahren ist, war beim Verkehrsressort bis Redaktionsschluss nicht in Erfahrung zu bringen.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)