Die Stimmung im Beirat bewegt sich mittlerweile irgendwo zwischen Wut und Frust, wenn das Dauerthema Oberneulander Landstraße aufploppt. Am vergangenen Donnerstag war es wieder so weit. Eva Schadeck, Elternsprecherin am Ökumenischen Gymnasium, war zu Gast im Verkehrsausschuss, um über die Stimmung an der Schule zu berichten. Die sei ähnlich gelagert wie beim Beirat, da man seit Jahren erfolglos auf die Gefahr für die Schüler aufmerksam mache, die der desolate Zustand der Straße mit sich bringe. Die Gemengelage aus unzähligen riesigen Schlaglöchern in der Straße, fehlenden Nebenanlagen und überholenden Autofahrern sei für die Kinder und Jugendlichen auf dem Weg zur Schule und nach Hause äußerst gefährlich, betonte Schadeck.
Der Verkehrsausschuss hatte neben der Elternsprecherin auch zwei Referentinnen vom Amt für Straßen und Verkehr (ASV) zu Gast. Von denen erhofften sich die Stadtteilpolitiker zumindest einen Lösungsansatz für Akutmaßnahmen. Der eigentlich notwendige Schritt – die Komplettsanierung der früheren Dorfstraße – wird vom Beirat seit Jahren erfolglos beantragt. ASV-Mitarbeiterin Simone Hegner berichtete, dass die Schlaglöcher vor der Schule aktuell im zweiwöchigen Rhythmus ausgebessert werden. Eine Komplettsanierung, wie vom Beirat gefordert, sei deshalb so schwierig, weil die Straße dafür verbreitert werden müsste, was die Angelegenheit angesichts der zahlreichen alten Bäume aufwendig, langwierig und sehr teuer mache.
Maßnahme von kurzer Dauer
Auf Nachfrage von Ortsamtsleiter Matthias Kook, inwieweit eine Einengung der Straße in Höhe der Schule mit Baken Aussicht auf Erfolg haben könnte, gab Kai Koopmann vom Horner Polizeirevier zu bedenken, dass auch bei diesem Ansatz wieder die Enge der Straße zu Problemen führen würde. Da Linienbusse bei Begegnungen schon jetzt auf den Gehweg ausweichen müssten, stünde zu befürchten, dass die Baken keine lange Lebensdauer hätten, sagte er. Der Ausschuss war sich am Ende einig, dass sich die Situation im Moment nur über Tempodrosselung verbessern lasse, da eine Sanierung bei den Verantwortlichen offenkundig keine Priorität habe. Er forderte daher Tempo 30 für die gesamte Straße und Tempo 10 für den Abschnitt vor dem Ökumenischen Gymnasium.