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Oberneulander Landstraße Mehr Platz für mehr Sicherheit

Der schlechte Zustand der Oberneulander Landstraße beschäftigt den Beirat schon lange. Jetzt hat ein Ingenieursbüro seine Vorschläge zur Verbesserung vorgestellt.
04.09.2023, 05:00 Uhr
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Von Maren Brandstätter

Der neue Beirat hat sich kaum konstituiert, da hat es die Oberneulander Landstraße auch schon wieder auf die Tagesordnung geschafft. Als eine seiner letzten Amtshandlungen hatte der alte Beirat ein Bremer Ingenieurbüro damit beauftragt, zu prüfen, was in der maroden Straße baulich überhaupt möglich wäre, um ihren Gesamtzustand zu verbessern – insbesondere für die vielen Schüler, die hier täglich unterwegs sind. Bezahlt hat der Beirat den Prüfauftrag aus seinem Stadtteilbudget.

Laut des Amts für Straßen und Verkehr (ASV) gilt die Oberneulander Landstraße als unbedenklich, was ihre Sicherheit betrifft. So war es vor einiger Zeit in einem Antwortschreiben an den Beirat zu lesen, der zum wiederholten Mal eine Sanierung der Straße gefordert hatte. Über die Einschätzung des ASV wunderte sich Frank Bittcher sehr, als er jetzt zu Gast im Oberneulander Verkehrsausschuss war. Bittcher ist Geschäftsführer des beauftragten Ingenieurbüros und stellte den Ortspolitikern sechs Varianten vor, die für die Oberneulander Landstraße denkbar wären – mehr oder weniger.

Nicht zulässig für aktuelle Nutzung

Im Grunde sei die Straße in ihrem jetzigen Zustand gar nicht zulässig für die aktuelle Nutzung, erklärte Bittcher eingangs. Denn die Busse der BSAG, die hier täglich verkehren, könnten sich auf der engen Fahrbahn nicht begegnen, ohne das einer von ihnen auf die Nebenanlagen ausweiche. Eine Problematik, die an der Mühlenfeldstraße ebenfalls bestehe. Für seine Berechnungen hat das Ingenieurbüro sich den Abschnitt zwischen dem Ökumenischen Gymnasium und der Straße Am Jürgens Holz vorgenommen, da die Nebenanlagen in diesem Bereich bereits überwiegend im Besitz der Stadt sind, was für etwaige Sanierungsarbeiten entscheidend ist.

Bittchers Vorzugsvariante war die Nummer fünf. Die ersten vier fielen zwar mit separaten Fuß- und Radwegen deutlich großzügiger aus, sind aber angesichts der Voraussetzungen der früheren Dorfstraße im Grunde nicht darstellbar, erklärte er. Die Vorzugsvariante hat eine Fahrbahnbreite von 5,75 Metern mit einem Fahrradschutzstreifen auf der einen und einem kombinierten Geh- und Radweg auf der anderen Seite. Hier könnten sich Busse gerade eben noch begegnen, ohne ausweichen zu müssen. Sei allerdings zeitgleich ein Radfahrer auf derselben Höhe unterwegs, müsse einer der drei Beteiligten warten. Gleichermaßen problematisch sei bei sämtlichen Szenarien der Baumschutz, betonte Bittcher. Um die Wurzelbereiche bei den Umbauarbeiten nicht zu beschädigen, bestünde theoretisch zwar die Möglichkeit, unterhalb des Wurzelbereichs zu graben, was aber aufwendig und entsprechend teuer wäre. In jedem Fall müsse man eine weitergehende Planung sehr eng von Baumgutachtern begleiten lassen, sagt er.

Problematische Stoßzeiten

Die Mitglieder des Verkehrsausschusses konnten sich mit Bittchers Vorzugsvariante im Großen und Ganzen anfreunden. Ulrike Hirth-Schiller (SPD) gab allerdings zu bedenken, dass sich während der problematischen Stoßzeiten auch mit dieser Variante voraussichtlich nicht viel ändern werde. Schließlich seien es insbesondere die zahlreichen Elterntaxis, die regelmäßig dafür sorgten, dass es in diesem Abschnitt der Oberneulander Landstraße eng und unübersichtlich werde. Ein Umbau im Sinne der Vorzugsvariante werde daran wenig ändern, befürchtete sie.

Das sah Frank Müller-Wagner (CDU) anders. Man dürfe Ursache und Wirkung hier nicht außer Acht lassen, betonte er. Viele Eltern würden ihre Kinder schließlich nur deshalb mit dem Auto zur Schule fahren, weil sie Angst hätten, dass ihre Kinder auf der schlecht ausgebauten Straße mit dem Fahrrad nicht sicher seien. Eine Sanierung, wie Bittcher sie vorschlage, würde die Zahl der Elterntaxis daher vermutlich reduzieren, meinte er. Zusätzlich sei es aber in jedem Fall angezeigt, die Höchstgeschwindigkeit in der Straße auf Tempo 30 zu reduzieren. Bittcher selbst fasste seine Vorschläge mit einer nüchternen Formel zusammen: „Optimal ist nichts – aber alles wäre eine Verbesserung.“ Der Ausschuss kam schließlich überein, sich noch einmal in Ruhe Gedanken zur Präsentation zu machen und anschließend gemeinsam zu überlegen, wie mit dem Ergebnis weiter umgegangen werden soll. 

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