Mehrheitlich vermummt, teilweise mit Quarzhandschuhen und Mundschutz ausgestattet, stürmten 20 bis 30 Personen auf zwei Männer zu. Von einer Gaststätte an der Ecke Stader Straße / Hamburger Straße im Peterswerder rannten die Täter los. Einige trugen Werder-Schals vor dem Gesicht, sagen Zeugen. Sie griffen einen 47-Jährigen und seinen 20-jährigen Sohn an und verletzten beide. So beschreibt die Bremer Polizei am Sonntag in einer Pressemitteilung den Vorfall, zu dem es nach der Partie in der Fußball-Bundesliga zwischen Werder Bremen und Schalke 04 am Sonnabend kam. Die Einsatzkräfte nahmen insgesamt 21 Tatverdächtige vorläufig fest.
Sohn wurde zuerst angegriffen
Der 47 Jahre alte Mann ging laut Pressemitteilung zusammen mit seinem Sohn und acht weiteren Schalke-Anhängern durch die Stader Straße in der Östlichen Vorstadt, als die Gruppe sie attackierte. Die Männer kamen demnach aus einer Kneipe und griffen zuerst den Sohn an. Als dessen Vater ihm helfen wollte und dazwischen ging, wurde er selbst geschlagen und am Boden liegend getreten, so die Polizei. Während der Sohn leicht verletzt wurde, musste der 47-Jährige mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Dort sei er auch vernommen worden, sagte ein Polizeisprecher.
Die Polizei sperrte den Tatort mit zahlreichen Fahrzeugen und viel Blaulicht weiträumig ab und umstellte ein Lokal, in das einige Angreifer geflüchtet sein sollten. Die Gaststätte wurde durchsucht und 21 tatverdächtige Männer festgenommen. Unter anderem stellten die Polizisten Mundschutzmasken und Sturmhauben sicher. Die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung und dem besonders schweren Fall des Landfriedensbruchs dauern an. Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 3 62 38 88 entgegen.
Bremens Behörden hatten mit gewaltbereiten und -suchenden Fußballfans gerechnet. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hatte für das Heimspiel im Vorfeld ein Fanmarschverbot für die Gäste aus Gelsenkirchen angeordnet. In diesem Fall ging die Gewalt laut Polizei aber von Bremern aus.