Aus Sicht der Beiratsmitglieder sind sie eine gefährliche Stolperfalle für Passanten: Elektroroller oder auch E-Scooter genannt. Nun möchte der zuständige Verkehrsausschuss Tempo machen und nach Abstellflächen Ausschau halten – parallel zu einem ersten Pilotversuch in der Bremer Neustadt.
"Schade, dass wir noch nichts machen konnten", fasste Bernd Siegel (SPD) die Stimmung in der jüngsten Sitzung zusammen. "Wir sind als Beirat hinterher, die Behinderungen und Gefährdungen zu beseitigen." In der Vahr werden immer wieder E-Roller auf Geh- und Radwegen abgestellt. Häufig werden sie auch umgestoßen und stellen so eine Gefahrenquelle dar – so jedenfalls die Meinung im Beirat. Siegel hofft, dass die Vahr nicht erst auf eine Auswertung des Modellprojekts warten muss.
Vorbild Neustadt
Der Blick in der Vahr geht in die Neustadt. Dort soll im Frühjahr ein Pilotprojekt im Bereich Hohentor/ Langemarckstraße beginnen. Ziel ist, dass Nutzerinnen und Nutzer die Fahrzeuge in bestimmten Abstellzonen abstellen. So soll das teilweise wilde Parken, das auch dem Vahrer Ortsbeirat ein Dorn im Auge ist, unterbunden werden. Möglich wird dadurch aber auch das Abstellen der E-Scooter in eigentlich für Elektroroller gesperrten Bereichen – wenn dort denn eine offizielle Abstellfläche eingerichtet ist.
Sebastian Eickenjäger, Referatsleiter im Innenressort, skizzierte im Ausschuss die Kriterien für Abstellflächen. So soll genügend Abstand zwischen einzelnen Abstellflächen sein, vor allem sollen Hauptstraßen genutzt werden und Gehwege nicht schmaler sowie keine zusätzlichen Flächen versiegelt werden. Eickenjäger schränkte allerdings ein, dass dies die Kriterien für die Neustadt seien und für die Vahr etwas anders aussehen könnten. Nach dem Pilotprojekt solle die Auswertung erfolgen. "Einige Fragen könnten lauten: Hält die Markierung? Waren es ausreichend oder zu wenige Flächen? Wie lief die Umsetzung?", so Eickenjäger.
Ausschuss uneins über Vorgehen
Im Ausschuss herrschte Uneinigkeit, wann sich der Beirat um geeignete Abstellflächen bemühen sollte. "Ich glaube, wir sollten den Pilotversuch abwarten, damit wir überhaupt wissen, was für Flächen sinnvoll sind", sagte Tim Haga (CDU). "Wenn die Auswertung lange dauert, sollten wir schon mal gucken", entgegnete Bernd Siegel. "Ich möchte nicht zu viel Zeit verlieren."
Eickenjäger schlug einen Kompromiss vor. "Mein Vorschlag wäre, dass sie abwarten, bis das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) die Flächen in der Neustadt markiert." Wenn das geschehen sei, spreche nichts dagegen, parallel in der Vahr schon nach geeigneten Flächen zu suchen.